Wer draussen unterwegs ist, möchte auch fotografieren. Doch leider sind Kameras normalerweise extrem empfindlich was Wasser, Staub oder einen Fall auf den Boden angeht. Die im März 2011 neu erscheinende Panasonic Lumix FT3 ist da anders, denn sie hält im Zweifelsfall mehr aus als der Fotograf. Auch die fotografische Ausstattung rund um ein Leica-Objektiv 28-128mm lässt keine Wünsche offen.

Eine kompakte Kamera dabei zu haben ist nicht nur für den engagierten Fotografen eine Selbstverständlichkeit. Was auch immer man in der Freizeit unternimmt, ob mit dem Fahrrad, auf dem Surfboard, im Kajak, bei einer Berg-, Ski- oder Wandertour oder mit den Kindern im Wald, das Bedürfniss schöne Fotos mit nach Hause zu bringen, ist stets vorhanden.

Die Panasonic Lumix FT3 ist durch ihre besondere Konstruktion geeignet, unter widrigsten Umständen zu funktionieren.

Panasonic Lumix FT3: die Konstruktion

Das Gehäuse der Lumix FT3 besteht vollständig aus Kunststoff mit Kohlefaserverstärkungen. Dieser Werkstoff ist eine gute Wahl, wenn es darum geht, bei geringem Gewicht eine stabile Konstruktion zu verwirklichen. Richtig ausgewählt und kombiniert stabilisieren die Kohlefasern und der Kunststoff hat gute stoßdämpfende Eigenschaften, ist in Maßen elastisch und vermag so rauhen Alltagsbetrieb wirksam „abzupuffern“.

Die Glaselemente vor Display und Objektiv sind ebenfalls verstärkt und alle Bedienelemente, Gehäuseöffnungen etc mit Gummidichtungen versehen. Das Objektiv ist eine im Gehäuse integrierte Periskopkonstruktion mit abgewinkeltem Strahlengang, zusätzlich stoßdämpfend gelagert.

Die Abmessungen betragen ca. 103,5 x 64 x 26,5 mm.
Das Gewicht, betriebsbereit mit Akku und SD-Speicherkarte, ca. 197gr.

Die Outdoortauglichkeit der Lumix FT3 wird von Panasonic wie folgt definiert:

  • Wasserdicht bis 12m, maximal 60 Minuten bei Temperaturen von 0-40°C.
  • Stoßfest bis zu einer Fallhöhe von 2m.
  • Frostsicher bis minus 10°C.

Diese Kamera ist belastbarer als ihr Benutzer!

Man kann sie fallen lassen, mit ihr schwimmen und tauchen gehen. Ist sie dreckig, wird sie einfach abgewaschen. Falls sie den Kindern in die Hände fällt, funktioniert sie hinterher (sehr wahrscheinlich!) immer noch. Der Hund sollte vielleicht keine Gelegenheit bekommen auf der Kamera herumzukauen, aber sonst übersteht sie eigentlich fast alles.

Panasonic Lumix FT3: die fotografische Ausstattung

Das wichtigste bei einer Kamera ist immer noch das Objektiv und da wird bei der Lumix FT3 nicht gespart. Ein Leica DC Vario-Elmar 3,5-5,9/28-128mm wurde verbaut, der darin integrierte Bildstabiliator in Form einer beweglichen Linse schützt vor Verwacklungen.

Mehr Brennweite wäre auch nicht sinnvoll. 28mm sind eine gute Standardbrennweite im Weitwinkelbereich und mehr als 128mm Teleobjektiv braucht man auch nicht im normalen Gebrauch. Erweiterbar wäre das Ganze durch ein 4x digitales Zoom, aber das lässt man wohl wie üblich besser ausgeschaltet, wenn man Wert auf Bildqualität legt.

Es geht eben nicht alles, wenn man eine gute Abbildungsleistung bei kompakter Bauweise erreichen will.

Der bei Kompaktkameras übliche 1/2,33″ große CCD-Sensor neuester Bauart mit Abmessungen von 4,6 x 6,1mm ist mit 12,1 Megapixel bestückt. Immerhin eine Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell Lumix FT2, die 14 Megapixel haben musste.

Sehr viel weniger lässt modernes Marketing nicht zu, obwohl es technisch sinnvoller wäre, hier zu reduzieren. Aber in diesem Bereich sind alle, Hersteller und Käufer von Kompaktkameras, gleichermaßen für die Fehlentwicklungen der letzten Jahre verantwortlich. Ein schneller Venus Engine FHD-Bildprozessor verarbeitet die aufgenommenen Bilder.

Aufgenommen, auch auf SDHC/SDXC-Karten, wird im JPG Dateiformat in Farbraum sRGB. Unterschiedliche Bildformate (1:1, 4:3, 3:2, 16:9) sind einstellbar und diese auch in verschiedenen frei wählbaren Auflösungen. RAW und Adobe-RGB sind also nicht verfügbar, wobei sich die Frage stellt ob erstens der sehr kleine Sensor den Aufwand wert wäre und zweitens die Zielgruppe diese Werkzeuge überhaupt nützen könnte. Da ist eine gut eingestellte JPG-Engine doch sehr viel wichtiger.

Das 2,7″/6,7cm-Display hat 230.000 Bildpunkte, bietet eine Antireflexbeschichtung und einen großen Betrachtungswinkel, sowie eine automatische Helligkeitsregelung.

Bilderserien lassen sich mit bis zu 3,7 B/s bei voller Auflösung erstellen, 10 B/s sind mit reduzierter Auflösung möglich. Es gib eine ISO-Automatik und die einstellbaren Stufen 100 / 200 / 400 / 800 / 1600. Ausserdem einen „Hochempfindlichkeits-Modus ISO 1600-6400“ (Text: Panasonic). Auch bedingt durch die Größe des Sensors ist es wahrscheinlich sinnvoll, bei ISO 400 auzuhören und nur in Ausnahmefällen höher zu gehen.

Viel selber machen kann man sowieso nicht, die Prorammautomatik erlaubt lediglich die manuelle Belichtungskorrektur im Bereich +/- 2EV in 1/3-Stufen; aber das reicht um die Belichtungsmessung per Mehrfeld nach Belieben zu beeinflussen.

Natürlich gibt es auch klassenüblich unzählige Motivprogramme, die letztendlich in ihrer Vielfalt kein Mensch braucht. Für den, der nicht mal entscheiden kann ob er jetzt eine Landschaft oder eine Person fotografiert, gibt es sogar eine Automatik für die Wahl der Motivautomatik.

Der eingebaute Blitz ist normaler Standard. An/Aus, Vollautomatik, Rotaugenautomatik etc sind wie gewohnt vorhanden.

Eine Videofunktion ist selbstverständlich auch gegeben, mit der sich problemlos Filme in hoher Qualität drehen lassen:

  • Full-HD-Video mit 1920×1080 Pixel
  • der optische 4,6-fach-Zoom ist während der Aufnahme uneingeschränkt verfügbar
  • diverse Automatikfunktionen sorgen für exakte Belichtung und Scharfstellung während der Aufnahme, auch unter wechselnden Aufnahmebedingungen

Panasonic Lumix FT3: die Outdoorausstattung

Ausserhalb der Eignung als robuste Outdoorkamera mit leistungsfähigem Objektiv verfügt die Panasonic Lumix FT3 noch über einige aussergewöhnliche Features.

  • Ein integrierter GPS-Empfänger bettet die Standortkoordinaten in die EXIF-Datei des Bildes ein.
  • Der Kompass zeigt auf dem Display die exakten Himmelsrichtungen an.
  • Höhenmesser bzw. Barometer informieren über den Umgebungsluftdruck oder die Höhe über NN.

Der integrierte GPS-Empfänger kann durchaus sinnvoll sein. Wer hat nicht schon vor einem Bild gesessen und vergeblich gegrübelt, wo dieses denn nun aufgenommen wurde? GPS-Koordinaten in der EXIF-Datei geben Gewissheit. Das braucht man vielleicht nicht immer, aber wenn, dann ist es wirklich sinnvoll!

Von eher generationsspezifischem Interesse ist die Möglichkeit, Bilder oder Videos schon Kameraintern zwecks Verwendung in sozialen Netzwerken zu markieren. Wird die Kamera dann an einen internetfähigen Windows-PC angeschlossen, erfolgt nach Eingabe des Zielaccounts automatisch das Hochladen der vorab ausgewählten Blder. Wer denn vollständige Transparenz seines privaten Lebens anstrebt, hat hier ein zusätzliches Mittel an der Hand.

Panasonic Lumix FT3: Fazit

Eigentlich ist die Lumix FT3 nur eine ganz normale Kompaktkamera mit neuester Sensortechnologie und Leica-Objektiv.

Es ist die extrem stabile Konstruktion, die den wirklichen Wert dieser Kamera ausmacht. Erst sie ermöglicht es, eine Kamera überall dort einzusetzen, wo es normalerweise gar nicht möglich wäre. Ganz zu schweigen von den ganz alltäglichen Gefahren für ein komplexes elektronisches Produkt. Die Lumix FT3 macht fast alles mit und genau das ist ihr besonderer Vorteil:

  • immer dabei, überall einsetzbar,
  • nicht billig, aber kaum kaputtzukriegen und deshalb langfristig preiswert.

Der integrierte GPS-Empfänger erhöht ihr Potential deutlich. Einmal an dieses Feature gewöhnt, will man es wahrscheinlich so schnell nicht mehr missen. Die Integration von GPS-Daten in EXIF-Dateien wird in absehbarer Zeit wohl Standard sein. Kompass und Barometer sind nette Gimmicks ohne wirklichen Wert für den, der sich draussen wirklich auf derartige Messinstrumente verlassen muss.

Für jeden, der gerne fotografiert und eine ultrarobuste Kamera braucht, kann die Panasonic Lumix FT3 eine sinnvolle Investition darstellen.

(Alle Photos: Panasonic)

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