Unterwäsche aus Kunstfaser hat einen Makel, sie stinkt sehr schnell. Das kennt jeder, nach manchmal nur einer Stunde Tragezeit kann man sich selber nicht mehr riechen. Von anderen Menschen ganz zu schweigen.

Für dieses Problem gibt es verschiedene Lösungen:

  • Waschen, das geht aber nicht immer,
  • diverse Appreturen, die verschwinden im Laufe der Zeit,
  • in die Fasern eingearbeitete Silberionen, darum geht es hier.

Berghaus Argentium im Vergleich

Berghaus Argentium im Vergleich


Die Technologie, Silberionen (<100 Nanometer) in Textilien einzubringen, ist relativ neu. Zwar wird Silber schon seit ewigen Zeiten zur Entkeimung genutzt, aber so eben nicht. Dementsprechend wird es in diesem Beitrag auch nicht um eventuelle Risiken dieser Technologie gehen, das würde den Rahmen sprengen. Es geht einzig und allein darum, ob diese eingebetteten Silberionen eine Wirkung zeigen.

Berghaus Long-Sleeve Zip-Neck T-Shirt; Photo: Berghaus

Berghaus Long-Sleeve Zip-Neck T-Shirt; Photo: Berghaus

Testobjekte sind zwei Oberteile von Berghaus. Zum einen das seit sechs Monaten im Gebrauch befindliche Long-Sleeve Zip-Neck T-Shirt aus der aktuellen Vapour Range. Die Argentium-Technologie basiert auf den o.g. Silberionen. Zum anderen ein mindestens fünf Jahre altes Oberteil gleichen Schnitts, aus etwas dickerem Material. Damals bestenfalls mit einer Art Imprägnierung gegen Gerüche versehen, ist es jetzt nur noch Plastik pur. Der Eigentümer nutzt es dementsprechend kaum noch, da die Geruchsbelästigung nach ein oder zwei Stunden des Tragens einfach zu groß wird. Ein durchaus übliches Szenario bei älterer Unterwäsche aus Kunstfasern. Theoretisch voll funktionsfähig, aber einfach unerträglich im Gebrauch.

Das Testexemplar wurde dann im Laufe der Monate von mehreren Personen getragen, u.a. auch im direkten Vergleich vom Besitzer des Altteils. Sowohl als Unterwäsche direkt auf der Haut, als auch als dünne mittlere Lage. Auf schweißtreibenden Tagestouren, ohne es hinterher zu waschen. Nächtliches Lüften musste reichen, dann wurde es den nächsten Tag wieder getragen. Ebenso als ganz normale Alltagsbekleidung. Ohne es hinterher zu waschen, wurde es den nächsten Tag wieder benutzt.

Dazu musste es noch den härtesten aller Tests bestehen, nämlich Besuche bei alten Freunden mit sehr empfindlichen Nasen. Wie alte Freunde so sind, sie sagen einem gerne die Wahrheit, dazu aufgefordert oder nicht. Hätte das Argentium-Teil gemüffelt, dem Autor wäre es mitgeteilt worden. Es gab aber keine negativen Rückmeldungen. Die Geruchsarmut ist wirklich ausgeprägt.

Natürlich darf man es nicht übertreiben, auf wochenlanger Tour hat Merinowolle immer noch „die Nase vorn“. Irgendwann sind auch Silberionen überfordert und das Argentium-Teil fängt an zu riechen. Aber zwischen diesem leichten Müffel und diesem so unerträglichen Schweißgeruch normaler Unterwäsche aus Kunstfaser ist doch ein sehr großer Unterschied.

Vom sonstigen Tragekomfort her war dieses Argentium-Teil auch einwandfrei. Angenehm weich auf der Haut ohne das so oft vorzufindende „Plastikgefühl“, glatt und hautschmeichelnd zugleich. Einfach richtig gut. Es wurde gerne getragen und dies nicht nur wegen der Funktion.

Es könnte sich also durchaus lohnen, einige alte Teile zu entsorgen. Das Berghaus Long-Sleeve Zip-Neck T-Shirt mit Argentium-Ausstattung ist jedenfalls sehr viel besser als sein Vorfahr. Sowohl was die Geruchsentwicklung angeht, als auch bezüglich des Tragegefühls auf der Haut. Da hat sich schon einiges getan in den letzten Jahren. Fazit: Sehr empfehlenswert.

Berghaus Argentium

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