Eine Sofshell ist sie wirklich nicht, eher eine leichte, sehr atmungsaktive Windjacke mit einem dünnen, aber gut isolierenden Futter. Die Marmot Ether DriClime verweigert sich der Einordnung in die üblichen Kategorien.

Marmot Ether DriClime

Marmot Ether DriClime; Photo: Marmot

Sie ist klein verpackbar, leicht, so warm wie ein dünner Fleece, dazu noch wind- und wasserabweisend. Selbst bei intensiver sportlicher Betätigung hoch atmungsaktiv. In der Praxis eine Klasse für sich.

Schlicht kommt sie daher, aber die Konstruktion ist schon sehr ausgeklügelt: Ein sehr dünnes, imprägniertes Nylon als windabweisendes Außenmaterial, kombiniert mit einem Futter aus einem aufgerauhten Polyestergewirk für den Feuchtigkeitstransport nach außen.

DriClime Bi-Component Wicking Lining nennt es Marmot und es bedeutet schlichtweg, dass dieses Futter den vom Körper produzierten Schweiß aufnemmen und nach außen abführen soll. Auf der körpernahen Seite ist die Oberfläche aufgerauht, viele einzelne Polyesterschlingen sollen den Schweiß aufnehmen. Das funktioniert auch richtig gut, die Wirkung und der Tragekomfort stehen dem eines (locker geschnittenen!) Funktionshemdes kaum nach.

Nicht nur das Futter, sondern auch der Außenstoff wurde gut gewählt. Ein dünnes Nylon, dass wasserabweisend imprägniert und gut windabweisend ist. Dies ist eine sehr robustes Material, die mechanische Belastbarkeit auch eines solchen sehr dünnen Stoffes ist enorm. Wobei sehr genau bei dem unterschieden werden muss, was diesem Material zugemutet werden kann. Schwere Rucksäcke sind kein Problem, der Kontakt mit spitzen Gegenständen sollte dagegen vermieden werden.

Marmot Ether DriClime Futterstoff

Marmot Ether DriClime Futterstoff

Um die Funktion zu optimieren hat sich Marmot aber noch einiges einfallen lassen.

  • Unter den Armen sind extra luftige Einsätze um den Schweißtransport zu verbessern
  • und der untere Teil der Ärmel besteht aus gedoppeltem Nylon zur Vermeidung des Dochteffekts.

Ersteres fällt nicht negativ auf und letzteres sorgt auf dem MTB für kalte Handgelenke.

Die Kapuze besteht lediglich aus gedoppeltem Nylon. Sie ist geräumig genug, um über einer Mütze getragen zu werden, passt aber auch gut unter einen Fahrradhelm. Wenn nicht in Gebrauch, läßt sie sich zu einem hohen und gut abschließenden Kragen zusammenrollen.

Draußen wurde die Ether DriClime schnell zum Favoriten

Marmot Ether DriClime Achsel und Ärmel

Marmot Ether DriClime, Achsel und Ärmel

So liest sich das Fazit aus dem Gebrauch der Ether DriClime. Angesehen von praxisgerechter Konstruktion und durchdachten Details war es auch der Schnitt, mit dem sie punkten konnte.

Die Ether ist geräumig genug geschnitten und die Bewegungsfreiheit in den Armen ist richtig gut, wenn man gestreckt auf dem Rad sitzt rutscht die Jacke nicht hoch. So etwas ist keineswegs selbstverständlich. Erzielt wird dies durch einen aufwendigen Raglanschnitt, Marmot nennt es etwas hochtrabend Angel-Wing Movement.

Die Kombination aus Futter und Nylonhülle sorgt für gute Isolation. Bei einem Gewicht von 280gr. in der getesteten Größe Xl ist sie nur wenig schwerer als z.B. ein Fleecepullover aus Polartec Classic Micro oder einer anderen 100er Qualität. Zu Vergleichszwecken gewogene Pullover dieser Art kamen auf 225 bis 260 Gramm.

Marmot Ether Driclime verpackt

Marmot Ether Driclime, verpackt

Man bekommt den Fleecetypischen Vorteil der guten Atmungsaktivität und ebenso den des Windshirt, nämlich einen meist ausreichenden Schutz vor Wind und ganz leichtem Regen zu bieten. Nur bei schnellen, kalten Abfahrten auf dem Rennrad wird es doch arg frisch, Marmot sagt zwar „absolut Winddicht“, aber irgendwann spürt man kalte Luft bei solch dünnen Stoffen eben doch. Kaum eine andere Jacke bietet diese Kombination aus Isolation, Dampfdurchlässigkeit und windabweisenden Eigenschaften.

Das alles dann in einem handlichen, kleinen Paket. Die Ether DriClime kann in der eigenen Brusttasche verstaut werden, ihr Packmaß fällt auch in einem kleinen Rucksack kaum auf.

Eine leichte universelle Kombination

Eine leichte, universelle Kombination

Ideal ist sie, wenn man mit einem Minimum an Kleidung unterwegs sein und möglichst viel abdecken will. Kombiniert mit der richtigen Unterwäsche ist sie mehr als warm genug bei niedrigeren Temperaturen und intensiver Bewegung. Für Skilangläufer, Jogger und Radfahrer deckt sie all das ab, wofür man keine wasserdichte Jacke braucht.

Nebenstehend ein Bild mit einer sehr leichten und minimalistischen Kombination, in der die Ether ihren Platz hat:

  • Marmot Ether Driclime als Ersatz für Fleece und Softshell, ca. 280gr.
  • Haglöfs Endo aus Gore-tex Active Shell als ultraleichte wasserdichte Jacke, ca. 340gr.
  • Black Diamond Ultra Distance, die leichtesten großseriengefertigten Karbonstöcke, ca. 280gr.
  • Osprey Talon 24, ein wirklich bequemer 500gr. schwerer Rucksack mit genug Volumen für ein Wochenende.

Ob für sich alleine oder in Kombination, die Marmot Ether DriClime ist eine Bereicherung für des Outdoorers Kleiderschrank. Hochatmungsaktiv, ausreichend windabweisend, leicht wasserabweisend und moderat warm, deckt sie mehr Aktivitäten ab als manch andere, teuerere und schwerere Jacke.

Pro

  • Leicht
  • Klein verpackbar
  • Windabweisend
  • Warm für das Gewicht

Contra

  • Dünner Bezugsstoff

Einsatzbereich

  • Universell

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Wichtige Daten

  • Preis: 99,95 EUR (UVP)
  • Material: Nylon, Polyester
  • Gewicht: 280 gr./XL
  • Taschen: 3

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