Gregory ist eine der Pioniermarken im Bereich Rucksäcke. Die erste Firma, die Rucksäcke mit verschiedenen Tragegestell- Hüftgurt- und Schultergurtgrößen baute, um eine bestmögliche individuelle Anpassung zu gestatten. Der Z30 ist ein Modell von insgesamt sechs verschiedenen Damen- und Herrenrucksäcken mit dem CrossFlo DTS Tragesystem.

Zwei Produktlinien fertigt Gregory mit dem CrossFlo DTS Tragesystem, die Jade-Damenrucksäcke mit 28, 34 und 38 L Volumen und die Z-Herrenrucksäcke mit 30, 35 und 40 L Volumen. Die Unterschiede liegen in den Tragesystemen und der Farbgebung. Alle Modelle sind in jeweils zwei Rückenlängen erhältlich.

Gregory Z30 mit CrossFlo DTS
Gregory Z30Gregory CrossFlo DTS

(Alle Photos: Gregory)

Test Gregory Z30

Konstruktion und Details

Der Z30 ist ein traditionell wirkender Wanderrucksack mit einem rückenfreien Tragegestell. Ein Kreuz aus 4mm dicken Stahldraht ist das tragende Element zusammen mit einer Rückenauflage aus Netznylon; aufwendig gepolsterte und geformte Schulter-/Hüftgurte bilden die Verbindungen zum Rucksackträger. Lastenverstellriemen an diesen Gurten sind ebenfalls vorhanden.

Als Einkammerrucksack konzipiert, wird der Z30 über eine große Reißverschlussöffnung bepackt, deren Deckel innen und außen je eine Tasche trägt. Eine große, im Volumen variable Tasche auf der Vorderseite des Rucksacks, zwei Netzaußentaschen und auf dem Hüftgurt aufgesetzte Netztaschen vervollständigen das Bild. Natürlich sind auch seitliche Kompressionsriemen und zwei Aufnahmen für Teleskopstöcke etc vorhanden.

Der Rucksack macht von den verwendeten Materialien und der Verarbeitung her einen sehr guten Eindruck. Alles ist solide und stabil ausgeführt. Das Gewicht in der kleineren Größe M beträgt nachgewogene 1280 Gramm, also kein Leichtbau, dies ist ein Rucksack für hohe Belastungen.

Test Gregory Z30. Die Praxis

Gregory Z30, voll beladen

Gregory Z30, voll beladen

In der letzten Zeit gab es für die Rucksäcke der neuen Z-Serie mit dem CrossFlo DTS Tragesystem zahlreiche Auszeichnungen bei Tests in Fachzeitschriften:

  • das Testurteil „Überragend“ in der Ausgabe 07/2011 des deutschen Magazins Outdoor für Z40 und Jade 38,
  • das Testurteil „Sehr Gut“ in der Ausgabe 04/2010 der Outdoor für Z30,
  • im ALPIN-Magazin, Ausgabe 03/2011, erringt der Z40 den ersten Platz.

Dementsprechend hoch waren auch die Erwartungen vor Testbeginn.

Der Z30 wurde während mehrerer Wochen für Ein- und Mehrtageswanderungen genutzt. Unterschiedlich bepackt und von verschiedenen Personen getragen, entstand so ein genaues Bild von den Stärken und Schwächen dieses Rucksacks. Er entpuppte sich dabei als wahrer Lastesel, an und in ihm konnte so ziemlich alles sicher und stabil verstaut werden.

Gregory Z30 Zuladung

Gregory Z30 Zuladung; Grafik: Gregory

Das Tragegestell wurde von den weichere Tagesrücksäcke gewohnten Testern als eher steif und unnachgiebig empfunden. Kein Wunder bei dem Materialeinsatz, der Rucksack folgt den Bewegungen des Oberkörpers naturgemäß nicht so gut wie dies bei einem flexibleren Rückensystem der Fall wäre. Der Z30 ermöglichte natürlich volle Bewegungsfreiheit, er ließ nur niemanden im Unklaren über seine Existenz.

Dafür waren die Zuladungsmöglichkeiten auch enorm. Gregory nennt einen Komfortbereich bis ca. 15 Kg. Tragesystem und Gurte verdauen diese Last problemlos, allerdings kann sich in diesem Bereich der durch die Rucksackwölbung verursachte körperfernere Schwerpunkt schon eher bemerkbar machen. Wer beständig seinen Rucksack in diesem Gewichtsbereich belädt, sollte vielleicht eher zu einem anderen System greifen. Ansonsten waren mit jedweder Zuladung keine negative Auswirkungen zu spüren, der Z30 ist für solche Lasten gebaut. Er trug sich richtig bequem, die Hüft- und Schultergurte übertrugen die Last vom Tragegestell in der richtigen Art und Weise auf den jeweiligen Träger dieses Rucksacks.

Gregory Z30 unterwegs

Gregory Z30 unterwegs

Der Hüftgurt und die Schultergurte wurden einstimmig als sehr komfortabel beschrieben. Ersterer passte sich jeder Hüfte, auch unterschiedlichster Konfektionsgröße, gut an und selbst die männerspezifischen Schultergurte bekamen von einer Testerin immerhin das Urteil „BH-Trägerfreundlich“. Wo einfache Tagesrücksäcke irgendwann anfangen, sich mit ihren Schultergurten einschneidend bemerkbar zu machen und der Hüftgurt im Gegenzug kaum entlastend wirkt, war der Gregory Z30 bei entsprechender Zuladung wesentlich komfortabler zu tragen.

Die einzige Einschränkung bei der Beladung wurde durch den stark vorgebogenen Rücken verursacht, sperrige Gegenstände wie Bücher und Sandalen sind dadurch nur umständlich zu verstauen. Das ist nun mal die Kehrseite eines vorgebogenen, rückenfreien Tragegestelles und der damit verbundenen guten Belüftung. Erleichtert wurde das Packen allerdings durch die weit nach vorne gezogene Offnung, im Gegensatz zu manch anderen Rucksäcken dieser Art kann man beim Z30 immerhin bis auf den Boden sehen.

Gregory Z30, Vortasche mit Brotzeit

Gregory Z30, Vortasche mit Brotzeit

Die beiden Netzaußentaschen hielten auch sperrige oder schwere Gegenstände wie Wasserflaschen und Faltstöcke sicher, aber vor allem die verstellbare große Vortasche hatte es den Testern angetan. Von der kompletten Garnitur Regenbekleidung bis hin zur Brotzeit war alles sicher und trotzdem griffbereit verstaubar. Das durch die drei oberen Kompressionsriemen variierbare Volumen gestattete es, selbst druckempfindliche oder schwere Gegenstände sicher zu transportieren. Wer schon einmal ein zusammengedrücktes Brot aus dem Rucksack gezogen hat, weiß das zu schätzen.

Test Gregory Z30: Fazit

Im positiven Sinne ist der Gregory Z30 für jeden „Overkill“, der nur 2-3 Kg zu transportieren hat. In diesem Bereich lohnt er sich nicht, da tut es auch ein weicherer und leichterer Rucksack. Aber wenn es darum geht, Lasten um 11 Kg – und manchmal auch mehr – zu tragen, dann ist der Z30 in seinem Element. Sein Tragegestell ist genau für diese Zuladung gemacht. Will man solche Lasten auch noch sicher und komfortabel auf dem Rücken haben, dann führt kein Weg an ihm vorbei. Der Hüftgurt passt sich wirklich exzellent an, er überträgt jede Last sicher auf den Beckenkamm des Rucksackträgers. Die Schultergurte sind flach und breit ausgeführt, wie beim Hüftgurt auch hat der Schaumstoff genau die richtige Härte. Weder zu hart und unbequem durch fehlende Nachgiebigkeit, noch zu weich und instabil.

Das schöne an den Z- und Jade-Rucksäcken ist, außer der überzeugenden Konstruktion, die enorme Vielfalt an erhältlichen Modellen. Je drei für Männer und Frauen, jedes in zwei Rückenlängen, dass ist selten geworden in den „one-size-fits-all“ Zeiten. Ein Aufwand, der sich für Rucksackkäufer beiderlei Geschlechts wirklich lohnt, kann man sich doch nach den Kriterien (geschlechtspezifischer) Passform, Rückenlänge und Volumen das passende Modell aussuchen.

Der Gregory Z30 ist für € 109,95 erhältlich. Ob man jetzt ihn wählt oder einen anderen aus der Z- und Jade-Kollektion, man bekommt einen richtig gut durchdachten und konstruierten Rucksack für sein Geld.

Pro

  • Verdaut auch große Lasten
  • Stabiles Tragegestell

Contra

  • Konzeptbedingt rückenferner Schwerpunkt

Einsatzbereich

  • Wandern

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Wichtige Daten

  • Preis: 109,95 EUR (UVP)
  • Gewicht: 1280 gr.

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