Pilger auf dem Jakobsweg

Pilger auf dem Jakobsweg; Photo: Franko Fürstenhoff

Osprey Atmos 35 und Haglöfs Krios 40, zwei Rucksäcke für Pilger und Wanderer mit leichtem Gepäck. Zwei völlig verschiedene Konzepte, ähnlicher Einsatzbereich. Jetzt im Test bei Outdoor-Professionell.

Gemeinsam vorgestellt, aber unabhängig voneinander in der Praxis erprobt werden zwei Rucksäcke, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Der Osprey mit 35L Volumen (eher etwas größer) und „rückenfreiem“ Tragegestell. Der Haglöfs mit 40L Volumen (eher etwas weniger) und vollflächig aufliegendem Tragegestell. Aber beide dienen dem gleichen Zweck: Geringe bis mittlere Lasten komfortabel zu transportieren.

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Das Eigengewicht ist bei beiden Rucksäcken erfreulich gering: 1190 gr. beim Atmos 35 und 1280 gr. beim Krios 40. Bei letzerem inklusive Rucksackregenhülle, die mit 105 gr. zu Buche schlägt.

Haglöfs Krios 40, Osprey Atmos 35

Haglöfs Krios 40, auf 45L ausgezogen und Osprey Atmos 35

Das sehr gute Verhältnis von Volumen zu Gewicht war das Auswahlkriterium für diese beiden Rucksäcke. Mit Ausstattung überladene, bis 2000 gr. schwere gibt es in diesen Volumenbereichen genug. Aber ein leichter Rucksack ist nun mal angenehmer auf dem Rücken als ein schwerer, wenn denn das Tragegestell seinen Zweck erfüllt!

Der Haglöfs Krios 40 ist ein Einkammerrucksack mit höhenverstellbarem Tragesystem in einer Größe. Das Volumen von 40L ist erweiterbar um 5L. Es gibt auch noch eine Variante mit einem Volumen von 28l und fixer Rückenlänge. Der Krios ist ein Modell für Männer, das weibliche Pendant heißt Lethe Q35.

Der Osprey Atmos 35 ist ebenfalls ein Einkammerrucksack, aber mit fixem Rückengestell. Er ist in drei verschiedenen Größen erhältlich, sowie außerdem in 25 und 50L Volumen. Auch der Atmos ist speziell für Männer, für Frauen gibt es das Modell Aura. letzteres in 35 und 50 L Volumen und den Größen S und M, bzw. S, M, L.

Haglöfs Krios 40, Osprey Atmos 35, Seitenansicht

Haglöfs Krios 40, Osprey Atmos 35, Seitenansicht

Die Tragegestelle könnten unterschiedlicher nicht sein. Beim Haglöfs Krios 40 bildet ein U-förmig gebogener Draht den nach unten offenen, flexiblen Rahmen und eine feste, gepolsterte Platte liegt flächig am Rücken an. Die Hüft- und Schultergurte aus gelochtem Schaum sind breit gehalten, letztere werden über einen Klettverschluss höhenverstellt. Der Hüftgurt ist so dimensioniert, dass auch ein größerer Träger mit Konfektionsgröße 54 noch Polsterung auf den Hüftknochen verspürt.

Der Osprey Atmos 35 ist ganz anders aufgebaut. Den rechteckigen, steifen Rahmen bildet ein vorgebogener Draht, der für ca. 5cm Abstand vom Rücken sorgt. Bezogen ist dieser Rahmen mit einem Netznylon, so ist für Abstand zwischen Träger und Rucksack und eine weiche Auflage gesorgt. Die Hüft- und Schultergurte sind wesentlich weicher im Griff als die des Krios, allerdings sind die gepolsterten Hüftflossen auch deutlich kürzer. Beim Tester mit Konfektionsgröße 54 bedeckt diese Polsterung nicht mehr die Hüftknochen.

Haglöfs Krios 40, Osprey Atmos 35, Tragegestelle

Haglöfs Krios 40, Osprey Atmos 35, Tragegestelle

Bei der Ausstattung unterscheiden sich diese Rucksäcke ebenfalls. Das höhenverstellbare Deckelfach des Krios 40 ist mit zwei Taschen bestückt, ansonsten gibt es nur zwei große Seitentaschen aus elastischem Material. Was auf dem Bild wie ein Bodenfach aussieht, ist in Wahrheit nur eine kleine Tasche für die mitgelieferte Regenhülle.

Der Atmos 35 zeigt die typische Taschenkonfiguration eines Osprey: Drei Außentaschen aus elastischem Nylon, davon zwei an den Seiten und eine auf der Vorderseite des Packsacks. Dazu noch eine von oben zugängliche kleine Tasche, die zwischen Tragegestell und dem Reißverschluss des Hauptfachs sitzt. Und zum Schluss noch eine vierte, sehr große Außentasche mit Reißverschluss, auf der Vorderseite des Rucksacks.

Sonst ist beiden Rucksäcken alles im Rahmen des Gewohnten: Lageverstellriemen an den Schultergurten, höhenverstellbarer Brustgurt, seitliche Kompressionsriemen, Befestigungsmöglichkeiten für eine Isomatte am unteren Teil des Packsacks, Befestigungen für Trekkingstöcke etc., externe Aufnahme für eine Trinkblase hinter dem Tragegestell.

Bezüglich der Zuladung ist der erste Eindruck, dass sich diese beiden Rucksäcke nicht viel schenken. Haglöfs macht keine Angaben und Osprey hat eine nette Grafik zu diesem Thema. Beide verdauen so ca. 10Kg ohne instabil zu werden, das läßt sich nach erstem Tragen jedenfalls schon sagen.

Ob der eine oder der andere „besser“ ist, wird nicht Gegenstand der Erprobung sein. Denn soviel steht schon jetzt fest, diese beiden Rucksäcke tragen sich so unterschiedlich, dass es schon von daher zu einem entweder-oder wird. Demnächst mehr!

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