Aus eVent wurde Dry.Q Elite. Mountain Hardwear nahm eine der atmungsaktivsten Membranen auf dem Markt und hat sie nochmals verbessert. Das Resultat ist ein Laminat, das problemlos mit allen anderen Topmaterialien mithalten kann.

Vier Monate lang hat Outdoor-Professionell eine Mountain Hardwear Drystein in der praktischen Erprobung gehabt. Antreten musste diese Jacke gegen Polartec NeoShell, Gore-Tex Active Shell und Dermizax NX. Auch alles neue Laminate, die seit dem Herbst 2011 Bewegung in den Markt der „Hardshell“-Jacken gebracht haben.

Es liegt leider in der Natur modernen Marketings, dass ein Produkt nur wenige Monate auf dem Markt sein darf, bis es durch etwas Neues abgelöst wird. Auch im Outdoorbereich ist dies so, kaum ein Hersteller würde eine Jacke länger als eine Saison vertreiben, Neues muß her. Dementsprechend gibt es das getestete Modell Drystein auch nicht mehr, der Nachfolger für Männer heißt Jovian, für Frauen Spinoza und die sind so ziemlich baugleich.

Aber wirklich wichtig ist nur das Material und Dry.Q Elite bleibt, das ist die gute Nachricht. Dementsprechend geht es hier auch im wesentlichen um die Leistungsfähigkeit dieses wasserdicht/atmungsaktiven Laminats.

Ein klein wenig Technik muss sein und Dry.Q Elite bietet auch da Interessantes. Seine Grundlage ist eVent, eine schon lange vorhandene und bewährte, hoch atmungsaktive Membran. Leider hat sich eVent aus verschiedenen Gründen als eigenständiges Laminat nicht auf dem Markt durchsetzen können. Aus Gründen, die nichts mit seiner Leistungsfähigkeit zu tun haben! Folgerichtig ist der Hersteller von eVent dazu übergegangen, der Bekleidungsindustrie die Verarbeitung unter anderem (Eigen-)Namen zu gestatten.

Ein Glücksfall für Mountain Hardwear, denn die haben die bewährte Membran mit neuen Ober- und Futterstoffen sowie einer verbesserten Klebetechnik ausgestattet und Dry.Q Elite geschaffen.

Nur die Praxis zählt

In der Theorie klingt vieles schön, aber wie sieht es draussen aus? Nun, da lassen sich die letzten Monate ganz knapp zuammenfassen: Dry.Q Elite hält, was es verspricht

Ein wirklich exzellenter Dampfdurchlass sorgt dafür, dass erst mit aufgesetztem Rucksack bei sehr anstrengendem Berglauf der Schweiß auf der Innenseite der Jacke kondensiert. Ob das nun damit zu tun hat, daß Dry.Q Elite lt. Mountain Hardwear die Feuchtigkeit schon nach außen befördert, bevor ein entsprechendes Dampfdruckgefälle herrscht? (Eine Technologie, die auch z.B. Polartec bei seinen Topmaterialien erfolgreich einsetzt.) Keine Ahnung, es funktioniert jedenfalls und nur das zählt. Ob das Laminat jetzt auf diese oder jene Art seine Arbeit tut, ist dem Tester nachgerade egal.

Was zählt, ist z.B. eine leistungsfähige DWR-Imprägnierung. Nur wenn der Oberstoff nicht vom Regen angenässt wird, kann Wasserdampf von innen ungehindert nach aussen transportiert werden. Mountain Hardwear spendiert seinen Jacken eine DWR, die 80 Waschgänge aushalten soll. Das ist oberste Schublade.

Mountain Hardwear Drystein

Mountain Hardwear Drystein

Auch wenn die getestete Drystein nicht mehr erhältlich ist, einige Anmerkungen zu ihrer Konstruktion müssen dennoch sein. Die Kapuze ist geräumig genug für einen Kletterhelm, dazu mit einem gut dimensionierten Schirm versehen. Ein Zweiwegereißverschluss vorne ist mittlerweise leider selten geworden, Mountain Hardwear liefert ihn. Hoch angesetzte Außentaschen mit Netzfutter, da behindert kein doppeltes Laminat den Dampfdurchlass. Mountain Hardwear weiß, was die Praxis erfordert.

Aber leider findet man auch Details, die zeigen das auch hier „Designer“ statt Praktiker am Werk waren. Die Klemmverschlüsse für die Kapuzenschnüre sind in der Kapuze zwischen vernähten/verschweißten Stofflagen versteckt. Na Klasse. Wenn was kaputtgeht, wenn man nur einen Schnürzug austauschen will, muss schon die Kapuze aufgeschnitten werden. Wer lässt sich sowas einfallen? Nun ja, dieses Detail findet man leider mittlerweile bei sehr vielen Outdoorjacken verschiedener Hersteller. Hoffen wir, dass diese Mode wieder vorbeigeht. Dies ist aber auch das einzige, was es zu bemängeln galt.

Fazit

Mit Dry.Q Elite haben wir in Punkto Tragekomfort (= subjektiv empfundene Atmungsaktivität) von Hardshelljacken bei Outdoor-Professionell jetzt vier exzellente Materialien ausprobiert und die schenken sich wirklich nichts:

  • Dry.Q Elite,
  • Dermizax NX,
  • Polartec NeoShell,
  • Gore-Tex Active Shell.

Mag sein, dass mit einem Labortest leichte Unterschiede zwischen diesen Materialien festgestellt werden können. Vielleicht auch nicht, den Tester interessiert das nicht. Er weiß, daß Dry.Q Elite richtig gut ist.

Mountain Hardwear hat mit diesem Material einen wirklichen Knüller im Programm. Ein wirklich sehr, sehr guter Tragekomfort, das ist es was man draussen braucht. Das dann kombiniert mit verschleißfesten Stoffen und praxisgerecht konstruiert, was will man mehr?

Empfohlene Onlineshops:

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