Seit zwei Jahren im Einsatz und immer noch sehr gut in Form, der Canyon von Hanwag. Er ist ganz aus Leder und passt sich wunderbar dem Fuß an. Neu besohlbar ist er auch und wie es scheint, nicht kaputt zu kriegen.
Anfang 2012 wurde er in Betrieb genommen und am Jahresende gab es den ersten positiven Bericht. Einiges hat sich in der Zwischenzeit ereignet und davon soll hier die Rede sein. (Anmerkung: Mittlerweile ist der Canyon II als Nachfolger auf dem Markt, allerdings scheinen die Änderungen eher kosmetischer Natur zu sein)
Seit 2 Jahren intensiv im Gebrauch, der Canyon Wide
Ein Volllederschuh passt sich den Füßen seines Trägers an und wird dadurch immer besser. So war es auch bei diesem Canyon. Zwar war er als Wide-Version schon breiter angelegt als der normale Canyon, aber auf Dauer eben doch etwas schmal. Kein Makel dieses Stiefels, ein Hanwag ist ja eher auf der etwas schmaleren Seite. Der Autor dagegen hat sehr breite Füße und musste dieses Paar Stiefel erst mal ausgiebig einlaufen (=ausweiten).
Oberleder und Nähte sind intakt, zeigen nur die üblichen Gebrauchsspuren. Gepflegt wurden diese Stiefel so wie andere Lederstiefel auch:
- Nach dem Tragen den Schmutz mit Wasser abspülen,
- Schnürsenkel bis vorne lockern und Einlegesohle rausnehmen,
- Vorderfuß fest mit Zeitungspapier ausstopfen,
- trocknen lassen,
- ab und zu etwas Wachs drauf.
Nicht viel Aufwand und, wie man sieht, durchaus sinnvoll für ein langes Leben.
Verschleiß an Laufsohle und bereits erneuertem Absatz
Nach einem Jahr war der Absatz fertig, der Autor ist nun mal ein Sohlenmörder. Ein neuer wurde vom Schuhmacher auf die vorhandene Sohle aufgeklebt und ist jetzt auch schon deutlich angefressen. Überhaupt zeigt die gesamte Laufsohle mittlerweile einen ziemlichem Verlust an Profil, weshalb Hanwag im kommenden Herbst diese Stiefel neu besohlen darf. Dank der Brandsohle ist dies problemlos möglich. Alle Schuhe von Hanwag sind so konstruiert.
Die Modelle der Trek Light-Serie von Hanwag werden leider ohne einen fixierenden Haken auf der Zunge ausgeliefert. Beim Autor hatte dies zur Folge, dass die Zungen seitlich wegrutschten und Druckstellen verursachten. Der örtliche Schuhmacher rüstete diese Haken nach und jetzt ist alles in Butter. Es wäre nett, wenn Hanwag dies serienmäßig anbieten würde. Bei den anderen Stiefel machen sie es ja auch, warum nicht hier?
| Bei den Hanwag Trek Light fehlt die Zungenfixierung | |
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|---|---|
| Der (nachgerüstete) Haken fixiert die Zunge, … | … ohne Haken verrutscht sie gerne |
Zwischenzeitlich brachte Hanwag einen weiteren Trek Light-Stiefel auf den Markt, den Alta Bunion. Gedacht für Menschen mit Hallux Valgus verfügt auch er über eine geräumigere Zehenbox. Zu Vergleichszwecken wurde ein neues, ungetragenes Paar dieser Stiefel ausgeliehen und mit dem vorhandenen Canyon Mid Wide verglichen. Erstaunliches trat zutage.
Der gut eingelaufene Canyon rollt im Vergleich viel weicher ab. Das häufige Tragen hat den gesamten Unterbau weich und geschmeidig gemacht. Mehr noch, auch das Oberleder ist jetzt handschuhweich. Die beiden Stiefelpaare unterscheiden sich wie Tag und Nacht, der nagelneue Alta Bunion fühlt sich vergleichsweise sperrig, steif und hart an.
| Ausgiebige Benutzung veränderte diesen Hanwag Canyon | |
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|---|---|
| Die Sohle rollt weicher ab und … | … das Oberleder wurde weich und anschmiegsam |
Interessant war auch ein Vergleich der verwendeten Leisten. Der Alta Bunion war schon im Neuzustand im Vorderfuß annähernd so breit und bequem wie der bereits ausgiebig eingetragene Canyon Wide. Der Hallux valgus Leisten könnte also bei wirklich breiten Füßen auch gut geeignet sein.
Natürlich unabhängig von anderen Kriterien, hier geht es wirklich nur um die Breite der Füße. Bei Fußanomalien wie Hallux valgus und Hallux rigidus kommen noch andere Kriterien hinzu. Allerdings ist Hanwag mit zwei(!) verschiedenen Sonderpassformen in Richtung „breit“ diesbezüglich gut aufgestellt.
| Verschiedene Leisten bei Hanwag Trek Light | |
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|---|---|
| Hanwag „Wide“ Leisten | Hanwag „Hallux valgus“ Leisten |
(Grafiken: Hanwag)
Das Fazit zum Hanwag Canyon Wide könnte nicht positiver sein. Erst mal ist es wieder „nur“ ein Zwischenergebnis, denn am Ende seiner Lebensdauer ist dieses Paar Stiefel noch lange nicht.
Passform und Tragekomfort wurden im Laufe der Zeit immer besser. So gehört es sich eben für einen Lederstiefel. Verschleiß am Obermaterial ist gleich Null, selbst das hochbelastete Fersenfutter ist wie neu. Dieses Paar Stiefel wird weiter benutzt, irgendwann neu besohlt und dann noch länger getragen. Schaun mer mal, wie lange es dauert, bis es seinen Geist aufgibt.
Schon jetzt lässt sich aber sagen, dass man hier zum Preis von € 189,95 (UVP) ein ganz exzellentes Paar Stiefel bekommt. Zudem ermöglicht die Vielzahl der verfügbaren Leisten (insgesamt drei) eine bessere Anpassung an die eigenen Füße.
Pro
| Contra
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