Faserpelz ist der wahre Klassiker. Lang, lang bevor überhaupt an Fleece zu denken wahr. Damals, 1961, brachte die norwegische Firma Helly Hansen Arbeitsbekleidung aus Faserpelz auf den Markt. Warm, robust und funktional. Ob auf Ölplattformen in der Nordsee oder in skandinavischen Wäldern, dieser Faserpelz war erste (und einzige) Wahl. Produziert wird er auch heute noch als „Workwear“.
Natürlich verfügt Helly Hansen auch über moderne Produkte für den Freizeitbereich, aber die interessieren hier nicht. Faserpelz ist es, um den es ausschließlich geht.
Helly Hansen Faserpelz: Gab es schon immer
So um 1980 herum entsandte eine DAV-Jugendgruppe einen der ihren mit dem Zug auf eine Einkaufsmission nach Schweden. Einen großen Rucksack und zwei Seesäcke, gefüllt mit in Deutschland nicht erhältlicher Outdoorausrüstung, brachte der Abgesandte zurück. Unter anderem diesen Faserpelzpullover. Der übrigens immer noch benutzt wird.
Natürlich bekommt man mittlerweile Fleece an jeder Ecke. In guter Qualität und zu vernünftigen Preisen. Die Teile sehen gut aus, sind oft auch praxisgerecht geschnitten. Trotzdem kann dieser Pullover noch voll mithalten. Warum eigentlich?
Aus zwei Gründen:
- Material und
- Schnitt.
Helly Hansen Faserpelz: Ropbust
Der Helly Hansen Faserpelz ist enorm robust. Bei diesem wendbaren Pullover ist die flauschige Seite nach kurzem Tragen „verlammt“ und hat sich seitdem nicht mehr verändert. Die glatte Seite zeigt ein wenig „Pilling“, das hat dem Pullover in 35 Jahren nicht geschadet. Ok, er ist noch etwas hässlicher als im Neuzustand, aber was macht das schon? Durch lockeres Gewirk sehr warm und trotzdem leicht, wiegt dieser sehr groß ausfallende Pullover gerade mal 567 gr. Nieselregentauglich ist der Faserpelz natürlich auch, dafür aber kein bisschen windabweisend. Isolation pur, keine eierlegende Wollmilchsau.
Helly Hansen Faserpelz: Genialer Schnitt
Der Schnitt ist genial: Lang und gerade im Rumpf. Egal, wie man sich reckt und streckt, er schützt und wärmt. Auch „untenrum“. Dieser Pullover rutscht eben nicht permanent hoch im Gebrauch. Das kennt man doch zur Genüge: Einmal die Arme hoch und schon sitzt der Pullover oberhalb des Gürtels. Der simple, effektive und „wenig kleidsame“ Schnitt von Helly Hansen vermeidet dies. Auch ein gerne übersehenes Detail wie der stark verlängerte Rücken macht sich da positiv bemerkbar.
Nahtfreie Schultern. Die Ärmel sind im Raglanstil eingesetzt, das gibt volle Bewegungsfreiheit und scheuernde Nähte werden vermieden. Die langen Ärmel plus Daumendurchgriffe wärmen die Handgelenke und sorgen so für warme Finger auch ohne Handschuhe.
Helly Hansen Faserpelz | |
Wendbarer Faserpelz, nur eine Seite mit Flausch | Lange Ärmel mit Daumendurchgriff |
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Helly Hansen Faserpelz: Hält ewig
If it aint broken, dont fix it. Warum etwas ändern, was funktioniert? Solcher Faserpelz wird von Menschen getragen, die berufsmäßig bei schlechtestem Wetter draußen sind, da kommt an einem Arbeitstag mehr „Outdoor“ zusammen, als der Normalbürger in einem Monat erlebt. Die Kleidung reflektiert dies und deshalb ist Faserpelz von Helly Hansen immer noch so genial.
Das heutige Modell Basel entspricht in allen wichtigen Details (Schnitt, Material) dem gezeigten Pullover. Das Modell Lausanne verfügt über beidseitigen Faserpelz und ist noch etwas wärmer. Für um die 100 Euro bekommt man ein warmes Teil, welches robust, funktional und preiswert ist. Woanders kann man froh sein, wenn schon zwei Kriterien erfüllt sind.
Der hier vorgestellte Helly Hansen Faserpelz ist jedenfalls von der Sorte „den gebe ich nie her“. Vielleicht wird irgendwann mal ein zweiter dazu gekauft, so alle vierzig Jahre kann man sich ja mal was gönnen…..
Pro
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