Ob See oder Fluss, am Wasser ist es schön. Leider sehen das die Stechmücken auch so. Kommt noch ein sehr nasser Frühling hinzu, wird es vollends unerträglich. Ohne Mückenmittel geht man also nicht vor die Tür. Aber welches nehmen? Vampiröl vielleicht?

Dicke, stichfeste Kleidung hilft immer, aber wer trägt solches schon im Sommer? Also schmiert man sich diverse Mittelchen auf die Haut. Leider sind die wirklich hochwirksamen Mittel wahre chemische Keulen, z.B. DEET. Die natürlichen Alternativen dagegen eher von eingeschränktem Nutzwert.

Vom Chiemsee kommt ein Präparat, das eben genau dieses Problem lösen will. Es nennt sich sinnigerweise „Vampiröl“ und angemixt hat es ein ortsansässiger Apotheker. Eigene Herstellung aus natürlichen Bestandteilen, nur natürliche Nelken- und Geranienöle werden verwendet. Keine Chemie, keine Konservierungsstoffe und außerdem nur im Direktvertrieb erhältlich. Laut Hersteller ist das Vampiröl auch für Kleinkinder und Babies geeignet.

Den Ausschlag für eine Bestellung gab dann schlussendlich eine leicht zu übersehende Information auf des Apothekers Webseite: „Es reichen punktuelle Anwendungen, es ist nicht nötig, die ganze Haut einzureiben..“. Normalerweise muss ja genau dies erfolgen, bei normalen Mückenmittlen muss zwingend die gesamte Haut bedeckt sein. Vergisst man eine Stelle, schlagen die Stechmücken sofort zu.

Vampiröl dagegen soll nur durch seinen Duft die Stechmücken vertreiben und da reiche eben ein Auftrag so alle 20 cm. Heißt es. Klingt gut, also wurde es bestellt.

Zwei Verpackungsgrößen gibt es, den Roller mit 50ml Inhalt und die Nachfüllflasche mit 100ml. Einfachen Auftrag gewährleistet der Roller, das weiß jeder, der schon mal ein Deo benutzt hat. Bestellt wurde aber die Nachfüllflasche. Einfach deshalb, weil man ihren Inhalt in viele kleine Fläschchen umfüllen kann, die dann an Freunde und Verwandte verteilt werden. Die dürfen dann selber ausprobieren, ob das Mittel wirkt.

Der eigene Test beinhaltete dann u.a. bei hochsommerlichen Temperaturen eine kleine Runde (14 Km) mit dem Fahrrad zum nächsten See um dort an der schönsten (und verseuchtesten) Stelle einen Selbstversuch zu starten.

Idyllisch und mückenverseucht, Vampiröl hilft

Idyllisch und mückenverseucht, Vampiröl hilft

Vor der Fahrt wurde das Vampiröl auf Armen und Beinen verteilt. So lässt sich gleich feststellen, ob es schnell „abgeschwitzt“ wird. Ein Bestandteil dieses Präparates ist Nelkenöl, dementsprechend intensiv ist auch der Duft. Zahnarztphobiker werden damit nicht glücklich werden, schließlich ist Nelkenöl ein altes Hausmittel gegen Zahnschmerzen und dementsprechend riecht man es auch in der Arztpraxis. Die Assoziation ist unvermeidlich.

Am Ziel angekommen – schön verschwitzt – heißt es dann absteigen und das Fahrrad über Trampelpfade durch das dichte Gebüsch zur Lieblingsbank schieben. Jetzt beginnt normalerweise der Horror, denn hier residieren die Stechmücken in Massen. Der Test beginnt!

Das erste positive Ergebnis, schweißgebadet „stinkt“ man immer noch intensiv nach Nelkenöl. Ob die Mücken es auch so wahrnehmen? Die Antwort lautet „ja“!

Es ist faszinierend anzuschauen, wie die Stechmücken die nackten Beine umkreisen und ganz nahe kommen. Dann drehen sie ab und nur einige vorwitzige lassen sich nieder. Steigen aber sofort wieder auf, ohne zu stechen. Immerhin, das lässt hoffen.

Phase zwei: Ein Arm und ein Bein werden nachgeschmiert. Der Auftrag des Vampiröls erfolgt tropfenweise in den größeren Abständen, wie empfohlen. Macht dieser Nachtrag einen Unterschied? Antwort: Nein. Insgesamt drei Mücken werden an diesem Tag auf dem Autor Mahlzeit halten, zwei davon auf den nachbehandelten Körperteilen.

Das persönliche Fazit zur Anwendung bis jetzt lautet daher, nicht die Menge macht es. Sondern der Abstand der behandelten Hautstellen voneinander. Der Autor braucht geringere Abstände als empfohlen. Der Roller wäre hier natürlich praktisch gewesen, einfach mehrere Streifen von unten nach oben über die Haut ziehen. Tropfenweiser Auftrag tut es aber auch, dauert nur länger.

Anderer Tag, andere Vorgehensweise. Irgendwo stand geschrieben, dass es auch schon ausreichen kann, die Flasche nur geöffnet hinzustellen. Wieder geht es an den See. Jetzt wird aber auch noch die Bank reichlich mit dem Vampiröl besprenkelt. Normalerweise wird man ja mit Vampiröl auf der Haut von Stechmücken umschwärmt, ohne dass sie zustechen. Wie ist jetzt wenn man zusätzlich in so einer „Duftglocke“ sitzt? Sehr viel besser! Die Stechmücken halten Abstand, nur wenige wagen sich vor.

Die Duftglocke des Vampiröls wirkt also auch großräumig. Die Mistviecher lassen sich erst mal nicht blicken. Mit längerer Verweildauer sticht dann doch die eine oder andere Mücke zu, dies ist auch ein sehr gutes Ergebnis im Vergleich mit anderen „natürlichen“ Mitteln.

Verglichen mit anderen Mitteln auf Basis ätherischer Öle wirkt Vampiröl sehr, sehr gut.

Vampiröl in der Nachfüllflasche

Vampiröl in der Nachfüllflasche

Das persönliche Fazit ist daher sehr positiv.. Man muss sich wirklich nicht flächendeckend einreiben, um einen akzeptablen Mückenschutz zu erhalten. Dies ist ein praxisrelevanter Vorteil. Der Auftrag wird um vieles einfacher. Allerdings muss jeder für sich selber herausfinden, in welchen Abständen die Duftmarken gesetzt werden müssen, um wirksam zu sein. Mit dem Roller wohl kein Problem.

In diesem Zusammenhang kann nur zum (Erst)kauf des Deorollers geraten werden. Der wird jedenfalls als nächstes bestellt, denn das Vampiröl wird hier bei outdoor-professionell weiter verwendet werden. Es lässt sich einfach auftragen und funktioniert, was will man mehr?

Erhältlich ist das Vampiröl nur direkt beim Apotheker Bischoff. Der Roller kostet € 9,95, die Nachfüllflasche € 13,95 (jeweils zuzgl. Porto).

Das Sortiment umfasst auch noch andere interessante Mittel, die zu gegebener Zeit im Selbstversuch ausprobiert werden. Zum Beispile das chinesische Tausendblumenöl, welches u.a. nach einem Mückenstich den Juckreiz lindern soll. Das wäre dann vielleicht eine Ergänzung zum bewährten
Piezo-Klicker. So oder so, Vampiröl lohnt sich!

Outdoor-Professionell.de