Rab Xenon

Rab Xenon; Photo: Rab

Wenn Du Dich bewegst, schwitzt Du. Wenn Du stehenbleibt, beginnt das Frieren. Es ist nun mal nicht möglich, alles mit einer Garnitur Kleidung abzudecken. Die Lösung: Eine zusätzliche leichte, klein verpackbare Jacke wie die Rab Xenon hält in den Bewegungspausen warm und schützt vor dem Wind.

Rab verarbeitet bei der Xenon mit PrimaLoft One eine sehr hochwertige Polyesterhohlfaser. Von der Wärmeleistung her das Nächstbeste zur Daune, aber ohne deren Nachteile. Den Bezugstoff innen und außen bildet Pertex Quantum GL, einer der leichtesten Nylonstoffe auf dem Markt.

Primaloft One besteht aus ultrafeinen Hohlfasern, die in der Kombination von Gewicht, Packmaß und Wärmeleistung das Nonplusultra unter den synthetischen Materialien darstellen. Rab benutzt eine Variante mit 60 gr./m², die in der fertigen Jacke eine Isolation ähnlich einem 200er Fleece gewährt. Pertex Quantum Gl ist ein sehr eng gewebter, ultradünner Nylonstoff mit einem Gewicht von gerade mal 25 gr./m². Das entspricht einem dicken Zigarettenpapier!

Isolation und Gewicht, dies sind die beiden in sich widersprüchlichen Merkmale, die Rab mit einem Ziel aufeinander abgestimmt hat: Geringstmögliches Packmaß.

Rab  Xenon und 1L Siggflasche

Rab Xenon und 1L Siggflasche

Dementsprechend wiegt die Rab Xenon in der getesteten Größe XL gerade mal 340 Gramm. Auch das Packmaß ist mit ca. 2,5L dementsprechend, die Xenon passt wirklich in jeden Rucksack.

Die Materialien definieren den Einsatzbereich der Rab Xenon. Dies ist keine superwarme, unzerstörbare Jacke, die im Alltag und auf winterlicher Expedition geschrubbt werden kann. Stattdessen eine leichte, klein verpackbare Immer-dabei-Jacke, die nicht belastet oder stört, deren Nutzwert aber enorm ist. Wärme, wenn man sie braucht, aber kein Ballast.

In der Praxis zeigten sich dann schnell die Besonderheiten der Xenon. Der Schnitt ist auf den Einsatzbereich ausgelegt. Eher kurz und weit, damit man sie schnell über vorhandene Kleidungsschichten ziehen kann. Ob man jetzt nur einen dünnen Fleece oder eine Hard- bzw. Softshelljacke trägt: Anhalten, Rucksack ab, Xenon überstreifen bevor man anfängt auszukühlen, fertig.

Tip. Die Größe nicht knapp passend wählen, sondern so reichlich, dass die Jacke problemlos über bereits vorhandenen Schichten getragen werden kann.

Die Ausstattung ist eher spartanisch und wie der Schnitt diesem Verwendungszweck angepasst.

  • Zwei Außentaschen für Kleinkram und zum Händewärmen.
  • Eine Brusttasche, in der die ganze Jacke verpackt werden kann.
  • Der untere Jackensaum ist verstellbar, Ärmelbündchen und Kapuze sind es nicht.

Das ist so auch sinnvoll und reduziert zudem das Gewicht. Unten zieht man die Jacke eng, damit es nicht reinzieht, die Ärmelbündchen lassen sich schnell über vorhandene Kleidung streifen. Die gut geschnittene Kapuze schließt rund um das Gesicht gut ab und bietet auch Platz für eine dicke Mütze. Kein unnützer Aufwand, alles geht schnell und flüssig.

Tragen kann man die Xenon fast überall. Ob bei der Gipfelpause bzw Abfahrt auf Ski- oder MTB-Tour oder während der Klettertour, wenn man mit Sichern dran ist. Eine schnell übergezogene, wärmende und windabweisende Schicht ist bei solchen Gelegenheiten immer willkommen.

Tip: Die Jacke lose in die Rucksackdeckeltasche stopfen, dann ist sie immer griffbereit.

Sie eignet sich natürlich auch als zusätzliche wärmende Schicht, wenn man nicht weiß, ob das Wetter hält. Warum sich mit einer voluminösen Fleecejacke abschleppen, wenn es auch mit so viel weniger Gewicht und Volumen geht? Hier und da 100-200gr. gespart, so wird der Rucksack kleiner und leichter!

Rab Xenon, Pertex Quantum GL

Rab Xenon, Pertex Quantum GL

Nicht tragen sollte man die Rab Xenon wie eine x-beliebige Allroundjacke. Das Pertex Quantum GL hält schon was aus, aber mit 25 gr./m² ist es kaum tauglich für eine Begegnung mit allem, was in irgendeiner Form spitz oder scharfkantig ist. Die Ski mit der Kante nach unten auf der Schulter zu tragen, sollte man wirklich vermeiden. Mit der Kamera durchs Gebüsch kriechen und an einer Brombeerranke hängenbleiben? Besser nicht. Und so schön warm sie auch ist, wenn man durchgeschwitzt auf dem MTB bergab heizt, man sollte dabei nicht stürzen. Dafür ist die Xenon nicht gedacht.

Ja, es gibt wärmere und robustere Jacken, aber die Xenon hat den unschätzbaren Vorteil, dass man sie immer dabei hat. Sie ist feuchtigkeitsunempfindlich, was sie der Daune überlegen macht, auch nass wärmt Primaloft noch sehr gut. Der Bezugsstoff hält Nieselregen aus und windabweisend ist er sowieso. In der Summe ihrer Eigenschaften ist die Rab Xenon einfach Klasse. Packmaß und Gewicht, beides die Auswahlkriterien für einen sinnvoll gepackten Rucksack, sind vom Feinsten.

Bei outdoor-professionell hat diese leichte Jacke mit PrimaLoft jedenfalls ihren festen Platz im Rucksack erobert. Der Fleece bleibt zu Hause, die Rab Xenon ist mit dabei. Und wieder ist die Standardausrüstung ein wenig kleiner und leichter.

Billig ist die Rab Xenon nicht, PrimaLoft One und Pertex Quantum GL sind keine Materialien vom Discounter. Der UVP von € 229,95 reflektiert das. Aber man bekommt zwei Topmaterialien in einem handlichen und überzeugend konstruierten Paket, das keine Wünsche offen läßt.

Pro

  • Klein verpackbar
  • Leicht
  • Warm

Contra

  • Hochpreisig
  • Dünner Bezugsstoff
  • Könnte etwas länger sein

Einsatzbereich

  • Universell. Warme Zusatzbekleidung die nicht belastet

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Wichtige Daten

  • Preis: 229,95 EUR (UVP)
  • Material: PrimaLoft One, 60 gr./m²
  • Gewicht: 340 gr/XL
  • Volumen: ca. 2,5 l
  • Taschen: 3
  • Sonstiges: Kapuze kann zu einem Kragen gerollt werden

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