Vapour-rise von Rab ist in der Summe seiner Eigenschaften einfach genial. Es ist wind- und wasserabweisend, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Der anfallende Schweiß wird nach außen transportiert, das macht Vapour-rise aus. Dagegen ist jede wasserdicht/atmungsaktive Jacke eine Plastiktüte.

Vapour-rise Technologie

Vapour-rise ist die Antithese zu Hard- und Softshell. Letztere bieten 100% Wetterschutz, ob man ihn braucht oder nicht. Mit allen seinen Nachteilen, vorrangig dem eingeschränkten Feuchtigkeitstransport von innen nach außen. Vereinfacht gesagt, in einer dieser Jacken wird man zuverlässig von innen nass. Mal mehr, mal weniger, je nach Qualität. Vor allem dann mehr, wenn es richtig zur Sache geht. Intensive Bewegung bedingt intensives Schwitzen und hier greift Vapour-rise. Sie schützt in wesentlich geringerem Maße, aber man steht nicht im eigenen Saft.

Rab Vapour-rise Flex
Rab Vapour-rise Flex WomenRab Vapour-rise Flex Men
Women Men

(Photos: Rab)

Wie alle bisher getesteten Modelle der VR-Linie besteht auch die Flex aus zwei separaten Stofflagen:

  • Ein dünner Oberstoff aus Pertex-Nylon,
  • ein (bei diesem Modell ganz dünner) Micro-Fleece als Futter.

Der lose eingehängte Futterstoff ist bei der VR-Flex wirklich hauchdünn. Er isoliert ganz leicht, vor allem aber nimmt er die vom Körper produzierte Feuchtigkeit auf und führt sie ab. Da wird nichts für längere Zeit gespeichert, dieses Futter ist nur ein Transportmittel.

Das verwendete Pertex Equilibrum wurde auf ganz besondere Art gewebt. Mit einem dicken Faden auf der Innenseite und einem dünnen Faden auf der Außenseite. Diese Änderung des Durchmessers begünstigt den Kapillareffekt und lässt Feuchtigkeit vom Körper wegwandern. Außerdem ist es nicht so dicht gewebt, dass nicht noch ein klein wenig Luft durch den Stoff gelangen könnte. Die durch den Außenstoff zirkulierende Luft begünstigt den Abtransport der Körperfeuchtigkeit.

Pertex Equilibrum, Microfleece, Matrix SWS

Pertex Equilibrum, Microfleece, Matrix SWS

Die Vapour-rise Flex

Die Flex ist eine typische Vapour-rise, unterscheidet sich aber doch ein wenig von den anderen Modellen. Am auffälligsten: Die o.g. typische Kombination aus Futter und Oberstoff fehlt an den Seiten/unter den Armen. Hier wurde nur ein ganz leichter Stretchstoff (Matrix SWS) verarbeitet. Geringeres Gewicht und Packmaß, mehr Bewegungsfreiheit, noch weniger Feuchtigkeitsstau.

Die VR-Flex ist körpernah geschnitten, Slim Fit nennt es Rab. Lang genug in Ärmeln und Rumpf (hinten länger als vorne) ist die Flex natürlich trotzdem, Briten mögen es praxistauglich.

Ein gefütterter Stehkragen schliesst am Hals gut ab, die Ärmelbündchen sind nicht verstellbar. Zur Hälfte mit Gummizug versehen, kann man sie aber problemlos hochrollen/-schieben für ein wenig extra Temperaturkontrolle.

Zwei Brusttaschen, eine innen und eine außen, bieten Stauraum genug. Natürlich wurde bei beiden ein Netznylon als zusätzlicher Futterstoff verarbeitet, maximales Abdampfen auch hier.

Rab VR-Flex, Minimalismus im Detail

Rab VR-Flex, Minimalismus im Detail

Die Vapour-rise Flex in der Praxis

Im Sommer morgens mit dem Rad zur Arbeit, es ist noch kühl, die VR-Flex wird angezogen. Später verschwindet sie im Rucksack, dank kleinen Packmaß stört sie nicht. Oder spätabends noch unterwegs, es wird frisch, die VR-Flex ist schnell übergeworfen und mehr braucht es nicht.

Stark schwitzend bergauf, Vapour-rise behindert nicht das Abdampfen und . Eine Tages- oder Wochenendtour mit Minimalgepäck, nur eine leichte Regenjacke und die VR-Flex werden eingepackt. Zusammen sind diese Jacken mehr als warm genug, da braucht es keinen voluminösen Fleece. Eine VR-Jacke ist immer auch eine sehr gute, isolierende Mittelschicht. Es sind genau diese „offenen“ Materialien, die auch unter einer Regenjacke den Tragekomfort verbesern.

Wer kennt es nicht: Baselayer/Hemd/ dünner Fleece alleine reichen nicht, der Wind bläst durch. Also wird die Regenjacke/Softshell angezogen. 100% winddicht sind diese und dann wird es innen drin ganz schnell sehr feucht und sehr warm. Vapour-rise vermeidet dies zuverlässig. Es kann ein wenig Luft durch den Stoff zirkulieren, die Feuchtigkeit wird abgeführt, man ist wohltemperiert und vor den Elementen geschützt.

Rab Vapour-rise Flex, Fazit

Fünf Monate lang wurde die VR-Flex jetzt benutzt und sie hat sich im moderaten Temperaturbereich sehr bewährt. Im Prinzip hat sie den ganz dünnen Fleece bzw die dicke Baselayer ersetzt. Sie kam als wärmende Schicht unter der Hardshell zum Einsatz oder als nicht-ganz-so-dünnes-Windshirt.

Natürlich im Rahmen der vom Material vorgegebenen Möglichkeiten. Die VR-Flex ist eher eine Jacke für Sommer und die Übergangsjahreszeit. (Wenn es kälter wird, schlägt die Stunde der wärmeren Varianten, z.B. der VR Lite Alpine.)

Vor allem die Kombination aus ganz, ganz geringer Isolation und eben nicht 100%iger Winddichtigkeit macht diese Jacke so interessant. Sie ist eine Alternative zu Windshirt und dünnem Fleece. Sie trägt sich komfortabler als eine klassische Softshelljacke und reduziert die Nutzung der Hardshell auf das wesentliche.

Die Vapour-rise Flex bekommt man in Versionen für Männer und Frauen, sie kostet € 119,95. Auch als Weste und in einer Pull-on Version ist sie erhältlich.

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Rab Vapour-rise Flex, Varianten
Rab Vapour-rise Flex Pull-onRab Vapour-rise Flex Weste
Pull-onWeste

(Photos: Rab)

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