Norrona Trollveggen flex3, eine gelungene Softshelljacke für Wintertouren

Die trollveggen flex3 ist eine stylische und funktionale Softshelljacke aus dem winterlichen Norwegen. Da war es nur natürlich, als Spielwiese die winterlichen bayerischen Alpen zu wählen.

Norrona nennt seine Trollveggen „the perfect mountain sport jacket“. Ihr Schwerpunkt soll nicht bei den Ausdauersportarten liegen, sondern eher im Bereich Alpinklettern. Sie wurde trotzdem für alles benutzt – denn man kauft sich ja nicht für jede Sportart eine eigene Jacke!

Entsprechend dem gedachten Einsatzbereich durchdacht und zweckorientiert ist diese Jacke im Detail.

• Elastisches, weiches Softshellmaterial.
• Eine große helmtaugliche Kapuze, voll verstellbar mit großem Schirm.
• Zwei über Kreuz zugängliche große Brusttaschen.
• Seitliche Belüftungen über Unterarmreißverschlüsse, die vom Ellenbogen bis fast zum Jackensaum reichen.
• Innenliegende Netztaschen, die über den unteren Teil der Unterarmreißverschlüsse zugänglich sind und als Handwärmertaschen dienen.

flex3 ist das hauseigene Stretchlaminat, lt. Norrona wasserdicht durch eine integrierte PU-Membran und warm durch ein flauschiges Waffelmuster auf der Innenseite. Allerdings hat die Trollveggen keine verschweißten Nähte, deshalb ist sie wirklich „nur“ eine Softshelljacke. Das muss ja nichts Schlechtes sein, schließlich bedeutet Winter normalerweise niedrige Temperaturen und häufig Wasser in fester Form.

Schnitt und Passform der Trollveggen in Größe M waren perfekt für die 1,78m große, schlanke Testperson. „Dehnbares Stretchmaterial, passt sich den Bewegungen an, erlaubt aber, noch eine dickeren Fleece drunterzuziehen. Schön lang geschnitten, hinten länger, schützt aber auch die empfindlichen Teile vorne.“

Die Kapuze ist der Teil jeder Wetterschutzjacke, bei dem sich in der Praxis sehr schnell herausstellt, ob mit konstruktiver Intelligenz vorgegangen wurde. Die Trollveggen kassierte auch hier nur Lob: „Die Kapuze folgt den Kopfbewegungen und ist groß genug um das Gesicht auch unter widrigsten Verhältnissen zu schützen. Der große, drahtverstärkte Schirm läßt sich individuell anpassen.“

Die beiden Brusttaschen wurden als mehr denn ausreichend groß empfunden, GPS-Gerät, Kamera und sonstige Kleinigkeiten fanden hier ihren Platz. Gewöhnungsbedürftig war natürlich der Zugang über Kreuz, aber der praktische Nutzen hat das mehr als wett gemacht. Besonderes Lob gab es für die Handwärmertaschen: „Ein cleveres Konzept, diese Netzinnentaschen über die Lüftungsreißverschlüsse zugänglich zu machen. Von unten etwas öffnen und schon dienen sie als Handwärmer.“

Bezüglich der Atmungsaktivität des flex3-Laminats gab es wenigstens vom Tester klare Aussagen. Norrona liefert auf seiner Webseite diesbezüglich sehr widersprüchliche Informationen. Dort liest man „waterproof membran“ (=wasserdichte Membran), aber auch „water protection“ (=Nässeschutz) und in einer Punktebewertung bekommt die trollveggen flex3 nur vier von sechs möglichen Punkten beim Aspekt „waterproofness“ (=Wasserdichtigkeit).

Das lässt darauf schließen, daß hier eine stark wasserabweisende Membran verarbeitet wurde und die Testerfahrungen bestätigen dies. „Hält Schneeregen locker aus“ ist das Urteil des Testers, nicht mehr und nicht weniger.

Wenn schon nicht wasserdicht, so sollte wenigstens die Atmungsaktivität überzeugen. Hier liegt der große Vorteil einer Softshell, sie läßt erheblich mehr Wasserdampf von innen nach außen passieren als eine wirklich wasserdichte Hardshelljacke. Bei „strammem Bergaufgehen schwitzt man in der trollveggen deutlich“, so das Urteil. „Aber mit geöffneten Unterarmreißverschlüssen & Frontreisverschluss & Brusttaschen läßt sich das gut kontrollieren“. Das ist dann mehr als ok für ein Jackenmaterial, das mehr auf Wetterfestigkeit und Strapazierfähigkeit ausgelegt ist.

Richtig warm war die Trollveggen nicht. Zum Aufstieg mehr als ausreichend, war bei geringerer Aktivität der Pullover aus 100er Fleece untendrunter eine Notwendigkeit. In den Pausen wurde die PrimaLoftjacke mit 60 gr./m² Füllung übergezogen, mit diesen drei Teilen wurden wirklich alle Eventualiäten abgedeckt.

Stellt sich abschließend die Frage, „braucht man die Trollveggen flex3“? Die Antwort lautet „nicht wenn man gewichtsoptimiert unterwegs sein will“. Mit ca. 750 gr. in Größe M wiegt sie beinahe soviel wie eine sehr leichte Kombination aus Regenjacke und Fleecejacke. Das ist nun mal so, eine solche Kombination ist bei gleichem Gewicht erheblich universeller.

Die Vorteile der Trollveggen sind von ganz anderer Art. Sie ist robust, leise, strapazierfähig und preisgünstig. Eine Kombination, die auf leichte und hochwertige Hardshelljacken nicht immer zutrifft! Kombiniert mit einem Fleece oder gar einer leichten PrimaLoftjacke bekommt man eine sehr gut konstruierte Softshelljacke für die kalte Jahreszeit. Alles außer strömendem Regen hält sie aus und der vergleichsweise niedrige Preis macht sie noch attraktiver.

Ein UVP von € 199,00 ist deutlich angenehmer als die derzeit für „High-End“ Hard- und Softshelljacken geforderten € 300,- bis 400,- pro Stück. Die Norrona Trollveggen flex3 ist eine finanzierbare und strapazierfähige Wetterschutzkleidung für die kältere Jahreszeit. Tauglich für jede Wintersportart, deckt sie von Touren im kombinierten Gelände über das Eisklettern und Skitouren bis zum Rodeln mit der Familie alles ab.