Es gibt im Sortiment jedes Herstellers Produkte, die ganz unscheinbar sind und nicht so schnell das Interesse wecken. Die Rab Vapour Rise Mountain Cap ist so ein Teil. Im weiteren Verlauf wird sie schlicht „Kappe“ genannt, denn der Name ist doch ein wenig sperrig für den alltäglichen Gebrauch.
Vapour Rise ist ein Wetterschutzkonzept von Rab: Wind- und wasserabweisend, der Schweiß wird nach außen transportiert, „Vapour-Rise balances wicking, warmth and wind resistance to maintain a comfortable micro-climate within the garment through a wide range of activity levels and weather conditions.“ (Quelle: Rab). Vapour Rise bedeutet „nicht wasserdicht“ und das ist gut so!
Außen Pertex Equilibrum, innen ein dünner, aufgerauhter Futterstoff. Im Kopfumfang verstellbar über einen Klettverschluss, guter Sitz durch einen eingebauten Gummizug. Ein großer, drahtverstärkter Schirm schützt Gesicht, Augen, Brille. Ohren- und Nackenschutz können hochgeklappt werden. Passt in die Hosentasche und wiegt (in der getesteten Größe XL) nur 45 Gramm. Das ist es schon, mehr braucht es nicht.Der Kopf eines Menschen verfügt über viele, direkt unter der Haut liegende Blutgefäße und Nervenbahnen. Er ist den Elementen in besonderen Maße ausgesetzt, schließlich sitzt er ziemlich ungeschützt ganz weit oben. Deshalb ist es sinnvoll, ihn zu schützen. Beim Rest des Körpers treibt man ja auch gerne jeden erdenklichen Aufwand, warum also nicht beim Kopf?
Hier nun das Lagensystem für den Kopf und diese Kappe von Rab ist der Schlüssel dazu. Je nach Jahreszeit, Wetter und Einsatzbereich kann sie für sich allein oder in Kombination eine Vielzahl von Funktionen erfüllen.- Es geht steil bergauf, die Sonne scheint, der Schweiß rinnt. Das aufgerauhte Futter saugt ihn auf und transportiert ihn nach außen.
- Auf dem Gipfel pfeift ein kalter Wind. Ohren- und Nackenschutz werden heruntergeklappt, der Kopf ist vor Auskühlung geschützt.
- Es fängt an, leicht zu regnen. Das imprägnierte Pertexnylon hält den Kopf von außen trocken, der große Schirm schützt Augen und Brille.
- Es wird richtig kalt. Sturmhaube, Schlauchtuch („Buff“) bzw eine dünne Fleecemütze daruntergezogen und der Kopf wird mit nur 25-40 Gramm extra richtig warm gehalten.
- Es regnet in Strömen. Jetzt erst kommt die Kapuze der Wetterschutzjacke zum Einsatz.
Da setzt diese Kappe von Rab an. Nicht nur, daß sie die Regenjacke ergänzt, sie ist schon für sich genommen ein vollwertiges Kleidungsstück. Ob Sonne, Wind, Kälte oder Nieselregen, allein getragen oder mit einer anderen Kopfbedeckung kombiniert, sie ist universell nutzbar. Gewicht und Packmaß sind so gering, daß dieses Teil einfach immer dabei ist.
Der Tragekomfort dieser Kappe ist wirklich ausgezeichnet. Auf maximalen Feuchtigkeitstransport ausgerichtete Materialien sorgen auch dann für Komfort, wenn die Sonne vom Himmel brennt und man nur will, daß die Brühe nicht in die Augen rinnt. Und was bei Hitze funktioniert, läßt auch nicht bei Regen und Kälte im Stich. Wetterschutz und Tragekomfort bei jeder Gelegenheit.Geringes Gepäck, leichter Rucksack, auch die Kleinigkeiten sind daran beteiligt. Mit einer Rab VR Mountain Cap und ein oder zwei zusätzlichen Kleidungsstücken (z.B. dünne Fleecemütze und Buff) deckt man wettermäßig fast alles ab und das bei knapp 100 gr. Gesamtgewicht.
Welche Nachteile muß man denn nun in Kauf nehmen? Nun ja, es gibt wahrlich schickere Kopfbedeckungen als diese Kappe. Aber es zählt nun mal die Funktion und da ist die Rab VR Mountain Cap durch keine angesagte, modische Schirmmütze zu ersetzen. Form follows Function ist ein universelles Prinzip und Rab hat in Punkto Funktion ein wirklichen Treffer gelandet.
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