Rab Vapour-rise Lite Alpine

Rab Vapour-rise Lite Alpine; Photo: Rab

Sie ist keine Softshelljacke, aber auch kein Windshirt. Sie ersetzt einen dünnen Fleece, ist aber gleichzeitig auch sehr windabweisend. Nicht wasserdicht, aber nieselregentauglich. Unter einer Hardshelljacke getragen ist sie keine Barriere für die von innen nach außen transportierte Feuchtigkeit. Die Rab Lite Alpine aus der „Vapour-rise“-Serie ist anders als erwartet.

Rab Vapour-rise Lite Alpine, außen und innen

Die verwendeten Materialien machen den Unterschied. Außen wird Pertex Equilibrum verwendet, wie es auch in dem Rab Alpine Jacket verwendet wird.

Dies ist ein Nylonstoff, der auf der Innen- und Außenseite mit verschiedenen Garnen höchst unterschiedlich gewebt wird. Innen locker gewebte, grobe Garne, die so den Schweiß besser aufnehmen und nach außen transportieren können, außen dicht gewebt aus feinen Garnen, die wind- und wasserabweisend sind. Das funktioniert für sich schon richtig gut.

Dann hat die Lite Alpine aber noch ein Innenfutter und dieses ist eine Klasse für sich. Es ist sehr locker gewebt und hat eine flauschige Oberfläche. Dieses Futter soll zusätzlich wärmen und den Schweiß noch besser nach außen abtransportieren helfen.

Rab Vapour rise Lite Alpine Materialien

Rab Vapour-rise Lite Alpine, Futterstoff

Vapour-rise in der Praxis

Rab Vapour-rise Lite Alpine, Packmaß

Rab Vapour-rise Lite Alpine, Packmaß

Weich, geschmeidig und klein verpackbar, so kommt die Rab Lite Alpine daher. Sie trägt kaum auf, ist quasi am Körper nicht zu spüren. Sehr dünne, leichte Stoffe machen es möglich. Das Packmaß liegt unter dem eines dünnen Fleecepullovers, das Gewicht mit 330gr in Größe Large ebenfalls.

Natürlich geht mit diesen dünnen Stoffen auch eine geringere mechanische Belastbarkeit einher. Dornen sollte man generell vermeiden. Aber permanentes Rucksacktragen, krauchen in den Büschen auf der Suche nach Pilzen und die generelle „Mißhandlung“ als Immer-dabei-Jacke hat sie in den letzten Monaten trotzdem gut überstanden. Man muss eben nur wissen, was nicht geht.

In der Funktion hat die Rab Lite Alpine sehr überrascht. Sie trägt sich auf eine Art und Weise, die sie von üblichen Softshelljacken deutlich unterscheidet. Die Balance von Feuchtigkeitstransport, Isolation und Winddichtigkeit ist außergewöhnlich.

Zum einen wird auch bei sehr starker körperlicher Belastung deutlich mehr an Feuchtigkeit von innen nach außen transportiert als dies selbst bei einer membranlosen Softshelljacke möglich wäre. Zum anderen isoliert sie dabei auch noch so gut wie ein dünner Fleece (bei Windstille).

Die Winddichtigkeit ist natürlich nicht so gut wie bei einer „richtigen“ Softshelljacke , z.B. der Rab Sawtooth. Auf dem MTB bergab merkt man schon ein wenig mehr Zugluft auf der Brust, das ist der Preis des dünneren Gewebes.

Aber im Gegensatz zu jeder Art von normaler Softshelljacke (mit oder ohne Membran) läßt sich die Lite Alpine auch noch perfekt unter einer Hardshelljacke tragen. Normalerweise ist dies nicht gerade empfehlenswert, solche Softshells behindern den Feuchtigkeitstransport viel zu sehr, egal wie gut die Hardshell auch ist.

Nicht so mit Vapour-rise. Das Zeug wurde konstruiert mit dem Ziel des maximalen Feuchtigkeitstransports. Bei der Lite Alpine kann man so ziemlich alles schnell mal drüber ziehen, ob es nun eine Daunenjacke oder eine Regenjacke ist. Sie ist dann eben nur eine zusätzliche warme Schicht, die nicht stört.

Was die Lite Alpine aber nicht ist: Eine Außenschicht, unter der man alles tragen kann, was gefällt. Hier kommen die Nachteile des sehr flauschigen Futterstoffs zum Tragen.

Das Futter hakt sich gerne an dem fest, was man gerade am Leib trägt. Es ist schlichtweg kaum möglich, z.B. einen Fleecepullover unter dieser Jacke zu tragen. Man kommt kaum in die Ärmel hinein, alles hakt sich fest. Schafft man es doch, so sind freie Bewegungen ebenfalls nur eingeschränkt möglich, die verschiedenen Schichten gleiten nun mal nicht aufeinander.

Eng anliegende Unterwäsche jeder Art ist dagegen ideal zum Druntertragen. Stretchiger Fleece mit glatt kaschierter Außenseite, z.B. Polartec Powerstretch funktioniert auch sehr gut. Desweiteren z.B. dünne Westen aus Fleece oder mit Primaloftfüllung, all dies funktioniert richtig gut. Aber auch nur dies.

Rab Vapour-rise Lite Alpine, Fazit

Rab Vapour-rise Lite Alpine, Kapuze

Rab Vapour-rise Lite Alpine, Kapuze

In Schnitt und Ausstattung entspricht die Lite Alpine ihrer minimalistischen Anmutung.

  • Zwei über Kreuz angeordnete Außentaschen,
  • eine Innentasche,
  • Zweiwegereißverschluss.

Im Rumpf schlank und gerade geschnitten, volle Bewegungsfreiheit in den Armen, da beengt nichts oder behindert in irgendeiner Weise.

Dazu noch eine wirklich gute Kapuze, die in wahrhaft britischer Tradition sogar über einen drahtverstärkten Schirm verfügt. Alles dabei, was bei schlechtem Wetter sinnvoll ist und kein bischen mehr.

Diese Jacke ist die perfekte primäre Schicht, wenn man schweißtreibend unterwegs ist. Richtig gut, wenn es gilt mal schnell was Warmes oder Wasserdichtes drüberzuziehen.

Man muss aber umdenken, was die Kombinierbarkeit angeht. Vieles Gewohntes passt wirklich nicht drunter, das ist wichtig zu wissen. Wer sich damit arrangieren kann, bekommt eine richtig gute zweite und dritte Schicht in einem.

Die Rab Vapour-rise Lite Alpine verkörpert ein überraschend anderes Konzept, das einfach gut funktioniert.

Rab

Pro

  • Sehr guter Feuchtigkeitstransport
  • Leicht, klein verpackbar und warm
  • Trägt nicht auf

Contra

  • Reduzierte mechanische Belastbarkeit
  • Man kann nicht alles drunter tragen

Einsatzbereich

  • In Kombiantion mit Primaloft, Powerstretch und einer Hardshell fast überall

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Wichtige Daten

  • Preis: 159,95 EUR (UVP)
  • Material: Nylon, Polyester
  • Gewicht: 330gr/Gr.L

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