PrimaLoft ist ein synthetisches Isoliermaterial, welches als Alternative zu Daune entwickelt wurde. Deren größte Schwäche ist nun mal die Feuchtigkeitsempfindlichkeit, dagegen behält durchnässtes Primaloft ca. 95% seiner Isolationsfähigkeit. PrimaLoft ist klein verpackbar und bietet mehr Isolation pro Volumen und Gewicht als andere synthetische Materialien.

PrimaLoft, warm auch bei Nässe

PrimaLoft, warm auch bei Nässe, Grafik: PrimaLoft

PrimaLoft Beratung: Es gibt viele Sorten PrimaLoft

Primaloft ist eine sog. Stapelfaser: Kurze Stücke Polyesterfaser, die zu einem Vlies verarbeitet werden. In Bezug auf Isolierung, Packmaß/Gewicht und Robustheit unterscheiden sich diese drei Materialien erheblich.

Primaloft

PrimaLoft. Feinste Stapelfasern auf einem Trägermaterial. Photo: PrimaLoft

PrimaLoft Gold besteht aus den feinsten verfügbaren Fasern. Es wärmt daher besser als die beiden anderen Varianten, ist leichter und kleiner verpackbar.

Bei Primaloft Silber werden zwei verschieden dicke Fasern verarbeitet. Es ist bei gegebenem Gewicht und Packmaß nicht so warm wie Primaloft Gold, aber mechanisch belastbarer. Bei der variante Primaloft Silber Eco werden 70% recycelte Fasern verarbeitet.

PrimaLoft Black Eco besteht zu 70% aus recycelten Polyesterfasern. Es ist die preiswerteste Variante.

PrimaLoft Beratung: PrimaLoft oder Daune?

Rab Xenon

Rab Xenon; Photo: Rab

Ist ein Material besser als das andere?. Nein, es kommt auf den Zweck an. Eine gute Daune isoliert immer besser als jegliches PrimaLoft. Um die Verhältnisse mal klarzustellen, bei Daune wird die Bauschfähigkeit als Fill Power angegeben. Diese variert von 400 (unterste Schublade) bis 900 (Topqualität). PrimaLoft entspricht ungefähr einer 500er Daune.

Deshalb ist auch der Einsatzbereich so wichtig. Bei trockener Kälte ist Daune nicht zu schlagen, nichts isoliert besser. Wenn aber Wasser dazukommt, hat man statt z.B. einer warmen Daunenjacke nur noch eine Plastiktüte voll nasser Daunenklumpen in der Hand. Dazu muss es nicht mal regnen, längere Zeit eine hohe Luftfeuchtigkeit genügt und die Daune verliert jegliche Isolation.

Da ist dann PrimaLoft nicht zu schlagen. 4% Isolationsverlust, wenn die Jacke völlig durchnässt ist, das kann man getrost ignorieren. Es ist dann vielleicht auch nicht sehr angenehm, die feuchte Jacke anzuziehen, aber besser als (er)frieren ist es allemal. Eine nasse PrimaLoftjacke erfüllt dennoch ihre Funktion.

PrimaLoft Beratung: Wieviel g/m² sollen es denn sein?

Nicht nur Bauschfähigkeit, Isolation, Komprimierbarkeit und Robustheit der einzelnen Sorten PrimaLoft variieren. Es gibt natürlich auch verschiedene Gewichtsklassen und auch damit unterschiedlich warme Vliese aus PrimaLoft.

Drei übliche Varianten sind 60, 100 und 135 gr/m². Je schwerer, desto wärmer, ganz klar. Je nach verwendetem Vlies und den Bezugsstoffen kann ein Hersteller so den bevorzugten Einsatzbereich seines Produktes genau festlegen.

Um mal die Möglichkeiten von PrimaLoft auszutesten, hat outdoor-professionell in den letzen Monaten drei völlig verschiedene PrimaLoftjacken ausprobiert.

(Anmerkung: Die nachfolgend aufgeführten Primaloftjacken sind genau so natürlich nicht mehr erhältlich. An den grundsätzlichen Faktoren Preis, Gewicht, Packmaß und Isolation hat sich aber nichts geändert)

PrimaLoft Beratung: PrimaLoft in der Praxis

Die Rab Xenon ist der Repräsentant der ultraleichten PrimaLoftjacken.

  • 60 gr/m² PrimaLoft One,
  • Pertex Quantum GL, ein Nylon mit gerade mal 25 gr/m² als Bezugsstoff,
  • 350 gr Gewicht in Größe XL.

Fazit: So klein verpackbar und leicht, dass sie immer dabei ist.

Die Vaude Cornier Hooded Jacke ist schon ganz anders konzipiert.

  • 100 gr/m² robustes PrimaLoft Eco,
  • ein stabiler Nylonstoff, der fast alles mitmacht,
  • mit 560 gr. in Größe L schon eine andere Hausnummer.

Fazit: Von Packmaß und Gewicht her trotzdem noch gut tauglich für den Tagesrucksack.

Die Bergans Meraker Insulated ist eine Klasse für sich.

  • 135 gr/m² PrimaLoft Eco,
  • wasserdichtes Pertex Shield als Bezugsstoff,
  • mit 800 gr. in Größe L schon ein sehr substantielles Kleidungsstück.

Fazit: Ab 0° Celsius wird die Bergans Meraker erst richtig angenehm, es kann nicht kalt und nass genug sein.

Packmaß der PrimaLoftjacken
Packmaß Primaloftjacken
Von Links: Rab Xenon, 1L Sigg, Vaude Cornier, Bergans Meraker Insulated

PrimaLoft Beratung: Welche Jacke darf es sein?

Die genannten Jacken sind mit ihren technischen Daten natürlich nur willkürlich gewählte Beispiele. Auf dem Markt findet man unzählige Varianten. Aber zur Orientierung ist in diese „Klassifizierung“ schon sinnvoll.

Für eine sehr leichte Isolationsschicht sind 60 gr/m PrimaLoft One und hauchdünne Bezugsstoffe wirklich am besten geeignet. Packmaß und Gewicht sind hier die bestimmenden Größen für eine zusätzliche warme Jacke. Die Rab Xenon ist ein typischer Vertreter dieser Klasse.

Bei einem Allrounder, der viel getragen und dementsprechend strapaziert wird, spricht alles für PrimaLoft Sport/Eco und robuste Stoffe. 100gr/m² isolieren wirklich gut, damit kommt man gut durch den Winter. Preisgünstig und sehr robust, diese Kriterien erfüllt z.B. die Vaude Cornier Hooded.

Wasserdicht und sehr warm, ob jetzt zum Skifahren, als Jacke im Camp oder für alles andere was ein Winter zu bieten hat: 135 gr/m² PrimaLoft sind da nicht zu schlagen. In Verbindung mit einem wasserdichten Außenstoff wie Pertex Shield ist es eigentlich egal, ob zur Kälte auch noch der Schneeregen kommt. Eine Jacke wie die Bergans Meraker Insulated ist ein wetterfester Kokon.

PrimaLoft Beratung, ein Fazit

Die Auswahl ist gigantisch, was also nehmen? Man sieht ja, dass für jeden etwas dabei ist. Es lohnt sich, vorher genau abzuklären, was man denn nun will. Je sicherer man sich in seiner Entscheidung ist, desto sinnvoller kann die gewählte Jacke auch genutzt werden. Die persönliche Lieblingsjacke müßte jedenfalls ein guter Allrounder sein, robust und doch klein verpackbar. Diese Merkmale sollte sie aufweisen:

  • PrimaLoft One, mehr Wärme bei gleichem Gewicht ist immer sinnvoll.
  • 100gr/m² als Füllgewicht, das ist ein guter Kompromiss. Gerne etwas weniger in Armen und Kapuze, das spart noch mal Gewicht.
  • Als Außenmaterial ein robustes Nylon oder ein wasserdicht/wasserabweisend beschichtetes Material von Pertex.

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