Gore-Tex Active Shell und Polartec NeoShell sind nur zwei von vielen neuen Materialien auf dem Markt. Versprochen wird von beiden Herstellern eine Atmungsaktivität, die alles bisher Dagewesene übertrifft.

Gore-Tex Active Shell

Die neue Membran von Gore baut auf Bewährtem auf und ist doch völlig anders.

Gore-Tex-Active-Shell

Gore-Tex-Active Shell; Grafik: Gore

  • Eine neue, um 50% dünnere Membran.
  • Verbesserte Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse erhöhen den Dampfdurchgang.
  • Genaue Vorgaben an die verarbeitenden Firmen sorgen dafür, dass eine Jacke als Gesamtkonzept entsteht.

Schon die wesentlich dünnere Membran stellt eine Verbesserung dar, die anderen Stofflagen sind ebenfalls erheblich dünner als gewohnt. Der textile Futterstoff z.B. hat die Dicke und Transparenz eines Nylonstrumpfs. Er wird jetzt direkt in die Membran integriert. Kein separates Auflaminieren mit einer (wenn auch geringen) Menge an Klebstoff mehr, Membran und Futter bilden eine Einheit. All dies verbessert die Feuchtigkeitsaufnahme und den Transport nach außen, direkt auf der Haut getragen soll Gore-Tex Active Shell deutlich angenehmer sein.

Haglöfs Endo

Haglöfs Endo

Die Gesamtlänge der Nähte bzw. die daraus resultierende Oberfläche der Tapes in cm² ist genauso vorgeschrieben wie die Taschenkonstruktionen, hier darf keine zweite Lage wasserdichten Materials verarbeitet werden. Beides soll gewährleisten, dass die dampfdurchlässige Oberfläche einer Jacke so groß wie möglich ist.

Die verwendeten Außenstoffe sind sehr dünn. Haglöfs z.B. verwendet bei seiner Endo ein Laminat mit nur 105gr./m²! Beim ersten Anfassen ist man an die hauchdünne Jacke Roubaix aus der Gore-Radsportserie erinnert. Eine Endo wiegt gerade mal 320gr. in Größe Large und hat ein wirklich sehr geringes Packmaß. Hier abgebildet die Gr. XL zusammengefaltet als Teil einer leichten Wanderausrüstung (Osprey Hornet 24, Marmot Either DriClime, BD Ultra Distance).

Polartec NeoShell

Polartec NeoShell

Polartec NeoShell; Grafik: Polartec

Polartec, Weltmarktführer bei hochwertigem Fleece, geht einen anderen Weg. Eine poröse PU-Membran wird in das Gewebe eingearbeitet und bietet ein genau definiertes Maß an Luftdurchlässigkeit und Wetterschutz.

Diese Technologie wird von Polartec seit einigen Jahren schon sehr erfolgreich bei

  • Windbloc,
  • Power Shield,
  • Power Shield O2 und
  • Power Shield Pro

angewendet. Die jeweilige Membran ist windabweisend, winddicht, wasserabweisend/winddicht oder gar in der Praxis wasserdicht. Je nach Einsatzbereich werden die Materialeigenschaften unterschiedlich gewichtet.

NeoShell basiert auf dieser Technologie und Polartec verspricht eine 100%ige Wasserdichtigkeit und zusätzlich eine ganz leichte Winddurchlässigkeit von nur 2l/m²/sek. Weit unter dem Schwellenwert von (lt. Polartec) 11l/m²/sek. ab dem ein Luftzug spürbar wird, aber trotzdem genug, um das “Feuchtbiotop Jacke” spürbar zu trockener zu gestalten.

Der Schwerpunkt bei der Entwicklung von NeoShell lag lt. Polartec auf der Kombination von bisher eher unvereinbaren Eigenschaften. Weiche, fließende, elastische Stoffe wie man sie bei Softshell gewohnt ist, kombiniert mit der vollständigen Wasserdichtigkeit eines Hardshellmaterials.

Polartec NeoShell und Gore-Tex Active Shell, der status quo

Noch ist es zu früh, um beurteilen zu können, was „besser“ ist. Wenn dies überhaupt möglich ist, zu verschieden sind die Konzepte von Gore und Polartec.

Was Faktoren wie Atmungsaktivität und Strapazierfähigkeit angeht, so wird auch erst im Laufe der Zeit sichtbar werden, wo die Vor- und Nachteile dieser neuen Materialien liegen. Eines steht jedenfalls jetzt schon fest, eine Bereicherung des Bereichs „Hardshell“ stellen sie auf jeden Fall dar.

Weiterlesen: Marktübersicht Gore-Tex Active Shell Jacken

Weiterlesen: Marktübersicht Jacken aus Polartec NeoShell

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