Es ist Herbst, Pilzesammeln ist angesagt und der Trend hat leider auch seine negativen Seiten. Dabei ist es so einfach, sich im Wald richtig und umweltschonend zu verhalten. Eine kleine Anleitung.

Pilze sind viel mehr als nur der Fruchtkörper, den man sieht. Das Mycel, wie dieser komplexe Organismus genannt wird, durchzieht den Waldboden über weite Flächen. Er ist sehr wichtig für die Nährstoffversorgung aller Pflanzen und ein wichtiger Faktor im Ökosystem Wald. Dementsprechend umsichtig und verantwortungsbewußt sollte man auch „in die Pilze gehen“.

Eine gute Ausbeute

Eine gute Ausbeute

Regel Nr.1: Was man nicht kennt, bleibt stehen.
Regel Nr.2: Pilze werden sauber am Boden abgeschnitten, nie ausgerissen.
Regel Nr.3: Man nimmt nur so viel, wie man selber braucht.

Jeder Pilz ist von Bedeutung für die Natur. Es ist daher schlichtweg falsch, erst mal alles zu sammeln und dann Zuhause auf Essbarkeit zu überprüfen. Vor Ort entscheidet der kompetente Sammler, dazu gehört nun mal dass man sich mit dem Thema beschäftigt und lernt. Rausreißen und hinterher wegschmeissen kann jeder Idiot.

Um den Mycel nicht zu beschädigen, werden Pilze immer abgeschnitten, nie ausgerissen. Den Waldboden bzw seinen Bewuchs ein wenig zur Seite drücken und mit einem kleinen Messer dann den Pilz dicht über dem Boden abschneiden. Es empfiehlt sich sowieso immer, auch den Stiel in die vorhergehende Begutachtung mit einzuschließen. Knollenblätterpilze z.B. sind so am einfachsten zu erkennen und vermeiden.

Ganz klar, gesammelt wird nur, was auch selber verzehrt wird. An einem ergiebigen Fundort werden dann auch nur die wirklich guten, „mittleren“ Pilze gesammelt. Die kleinen, die sich gerade mal durch den Waldboden gedrückt haben, werden verschont und dürfen noch wachsen. Die alten, fast schon vergammelten, werden auch zurückgelassen. Ist der Stiel hohl und weich, die Haube schwammig und morsch, würde der Geschmack eh zu wünschen übrig lassen. Aber diese Pilze erfüllen weiterhin ihre natürliche Funktion, deshalb verbleiben sie an Ort und Stelle.

Pilze sammeln ist eine wirklich schöne Beschäftigung im Wald. Aber man sollte immer bedenken, dass dies auch einen Eingriff in die Natur darstellt. Sei es, dass man abseits der Wege ruhebedürftiges Wild aufscheuchen könnte. Oder dass man dem Wald entnimmt, was ein wichtiger Teil von ihm ist.

Mit Verstand und Überlegung sammeln ist allemal sinnvoll. Dann schmecken die Pilze noch einmal so gut.

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Steinpilz, einfach perfekt

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