…geht es dem Rest des Körpers auch gut, Teil 1: Der Kopf sitzt obenauf und ist den Elementen immer ausgesetzt. Ein wenig Schutz kann da nicht schaden.

Mit vielen Blutgefäßen und Nervenbahnen direkt unter der Haut versehen, dazu noch zahlreichen Körperöffnungen, am Kopf spürt man jedes Wetter in besonderem Maße. Kopfbedeckungen gibt es en masse, aber welche ist praktisch und universell?

Outdoorhut: Der Nutzen eines Hutes

Ein Hut ersetzt bei Regen die Kapuze der Jacke. Man ist nicht mehr von der Umwelt abgeschnitten, hört und sieht weiterhin alles. Eine Kapuze nervt mit raschelndem Stoff und lässt stärker schwitzen, der Hut schränkt nicht so ein..

Wenn die Sonne vom Himmel scheint, lohnt es sich auch, den Kopf zu bedecken. Nacken, Stirn, Nase und Ohren sind exponiert und nicht nur der Sonnenbrand gesundheitsschädlich. Kopfschmerzen durch ein Zuviel an Sonne, vorzeitige Hautalterung bis hin zum gesteigerten Risiko des Hautkrebses sind die möglichen Folgen.

Draussen unterwegs ist es also sinnvoll, einen universell nutzbaren, allwettertauglichen Hut aufzuhaben. Der bei jedem Wetter schützt und so schnell zu einem unverzichtbaren Kleidungsstück wird.

Outdoorhüte
Verschiedene Outdoorhüte
Von links oben nach rechts unten eine kleine Auswahl: Fjällräven G-1000Cap, Rab VR Mountain Cap, Wallaby Oilskin (geölte Baumwolle), Tilley T3 (imprägnierte Baumwolle), Fjällräven Greenland Hat (G-1000), Tilley T5MO (imprägnierte Baumwolle)

Outdoorhut: Nicht empfehlenswert

Nicht sinnvoll im Sinne von universell tauglich sind Hüte aus wasserdicht/atmungsaktiven Material und solche, die als reiner Sonnenschutz aus dünnen Nylonstoffen („Mikrofaser“) hergestellt sind.

Wenn es nur darum geht, vor Sonne zu schützen ist der klassische Panamahut aus geflochtenem Stroh unschlagbar. Er ist leicht und luftdurchlässig, nichts trägt sich bei Hitze angenehmer. Allerdings verträgt er keinen Regen und ist, von sehr hochwertigen Ausnahmen abgesehen, auch nicht klein verpackbar. Also ungeeignet für wechselnde Witterungsverhältnisse. Ähnliches gilt für Hüte aus dünnem Nylonstoff, tragbar sind diese nur solange es nicht regnet oder die Temperaturen sinken.

Wasserdichte Hüte aus „atmungsaktiven“ Materialien gibt es zuhauf und sie sind bei starker körperlicher Betätigung völlig unbrauchbar. Egal wie gut der Dampfdurchlass des verarbeiteten Materials ist – und bei dem, was auf dem Markt it, ist er generell eher bescheiden – die Mengen am Kopf abgegebenen Schweißes kann es nicht verarbeiten. Ein völlig wasserdichter Hut bedeutet nun mal, am Kopf besonders stark zu schwitzen. Wo eine locker getragene Kapuze noch ein Mindestmaß an Luftzirkulation um den Kopf herum gewährleistet, entspricht solch ein Hut in der Praxis eher einer Duschhaube: Dicht von beiden Seiten.

Outdoorhut: Sehr geeignet

Fjaellraeven Greenland Hat

Fjaellraeven Greenland Hat: Ägypten, Tunesien, Marokko, Türkei, Sahara, Iran, Syrien, Jordanien, Usbekistan, Kaukasus, Jemen

Was man wirklich braucht, ist ein stark wasserabweisendes und damit immer noch atmungsaktives Material. Imprägnierte Baumwolle bzw. Baumwollmischgewebe ist das Material schlechthin, es bietet viele Vorteile und das Angebot ist groß.

Eine Imprägnierung kann man immer variieren, sie verstärken oder rauswaschen. Je nach Jahreszeit etwas mehr oder weniger, so läßt sich der Hut zwischen nahezu wasserdicht und luftig/schweißaufsaugend individuell anpassen.

Zwei Firmen sind in diesem Produktbereich sehr gut aufgestellt: Flällräven und Tilley. Bei Fjällräven bekommt man mit G-1000 ein wachsimprägniertes Baumwollmischgewebe, das sich für jede Jahreszeit eignet und seit Jahrzehnten bei Outdoorbekleidung bewährt ist. Durch Einwachsen bzw. Auswaschen der Imprägnierung läßt sich G-1000 problemlos den eigenen Anforderungen anpassen.
Nebenstehender Hut von Fjällräven wurde von 1982 bis 1992 für Fernreisen benutzt. Er diente als Sonnenhut, zum Schutz vor Sand und zusammen mit einem Kopftuch auch gegen die Kälte. Das einzige unverzichtbare Kleidungsstück für all diese Reisen. Jetzt bei der Gartenarbeit und alljährlichen Segeltörns im Einsatz.

Tilley T3 mit Buff im Winter

Tilley T3 mit Buff im Winter

Bei Tilley ist die Modell- und Materialauswahl größer. Von dünner, imprägnierter Baumwolle (Tilley T5MO) bis hin zu gewachster Baumwolle (Tilley TWC Outback Hat) und Hanf (Tilley TH5) ist alles erhältlich. Hier der Klassiker Tilley T3 aus dicker, imprägnierter Baumwolle im Schneeregen eines typischen deutschen Winters getragen. Mit seiner breiten Krempe und einem Buff aus Merinowolle darunter schützt er das Gesicht und hält warm.

Solche imprägninerte Baumwolle ist allerdings nicht so dicht zu bekommen wie das gewachste Baumwollmischgewebe von Fjällräven, braucht auch sehr viel länger zum Trocknen. Dagegen fertigt Tilley seine Hüte in fein abgestuften Größen. Der Komfort eines Schweißbandes aus Mikrofaser ist in der Sommerhitze auch nicht zu verachten. Der Hut saugt den Schweiß auf und nichts läuft in die Augen. Gut unterwegs sein kann man mit Beiden.

Outdoorhut: Hut oder Kappe

Baseballkappen und ähnliche Schirmmützen sind sehr populär, aber für Outdoorzwecke nur eingeschränkt tauglich. Was nützt eine Kopfbedeckung, die Ohren und Nacken ungeschützt läßt? Die Sonne verbrennt diese unbarmherzig und sobald es regnet, muß dann die Kapuze der Regenjacke zu Hilfe kommen. Ganz absurd wird es, wenn diese Schirmmützen dann auch noch aus völlig wasserdichten Materialien bestehen. Oberhalb der Ohren läuft der Schweiß und unterhalb der Regen in den Kragen. Nicht gut.

Nur einen Zweck mag eine solche Schirmmütze gut zu erfüllen: Zusätzlicher Schutz für das Gesicht, wenn eine Kapuze getragen wird. Nicht alle Kapuzen sind praxisgerechtkonstruiert und mit einem Schirm versehen, der das Gesicht ausreichend schützt. Genau dann kann die Schirmmütze punkten.

Eine Ausnahme bildet die Rab VR Mountain Cap. Material- und konstruktionsbedingt bietet sie mehr Schutz als eine normale Schirmmütze. Allerdings liegen ihre Vorteile eher dort, wo ein breitkrempiger Hut zu unpraktisch wäre, z.B. im alpinen Bereich.

Outdoorhut: Fazit

Wirklich sinnvoll ist für Outdoorzwecke ein Hut mit umlaufender Krempe. Beim Tragen größerer Rucksäcke sollte man aber beachten, einen Hut mit nicht zu großer Krempe zu wählen. Hinten würde diese permanent mit dem Rucksack kollidieren, das ist auf Dauer sehr unangenehm. Eine ca. 7cm breite Krempe, wie sie der Fjällräven Greenland Hat und der Tilley T3 haben, ist ein sehr guter Kompromiss.

Die genannten Hüte sind ob ihrer universellen Einsetzbarkeit natürlich bei Hitze nie so komfortabel wie ein reiner Sommerhut. Und bei sehr starkem und lang andauernden Regen müssen sie durch eine völlig dichte Kapuze ersetzt werden. Sie sind eben für alles geeignet, universelle Ausrüstungs- und Kleidungsstücke. Unverzichtbar.

Empfohlene Onlineshops:

Outdoor-Professionell.de