Osprey Atmos 35

Osprey Atmos 35; Photo: Osprey

Der Osprey Atmos glänzt durch zwei Features: Ein steifes, die Traglast sehr gut übertragendes Rückengestell und eine ebenso gute Rückenbelüftung. Diese zwei Merkmale machen einen guten Rucksack aus und Osprey liefert sie.

Atmos ist das Modell für Männer. Aura das für Frauen. 35 steht für das Volumen und die Rucksäcke sind in drei (Atmos) bzw. zwei (Aura) Rückenlängen erhältlich.

Osprey Atmos Test: Ausstattung

Der Atmos 35 ist ein Einkammerrucksack mit großer RV-Vortasche und einer weiteren kleineren, von oben zugänglichen Außentasche. Drei offene, aus elastischem Stoff bestehende Außentaschen sitzen an der Vorderseite und den beiden Seiten. Dazu kommen noch zwei groß dimensionierte Taschen auf den gepolsterten Hüftflossen.

Das Tragegestell besteht aus einem dicken, stark gebogenen Draht, der mit Netznylon überzogen ist. Im Bereich des Hüftgurtes ist dieses Gestell weit nach vorne/außen gezogen, es umschließt das Becken des Tragenden. Das ganze Gestell ist eher gering vorgebogen. Zum einen verschiebt sich dadurch der Schwerpunkt des gepackten Rucksacks nicht so weit nach hinten. Zum anderen hat man auch noch problemlos Zugang zum untersten Teil des Packsacks. Es gibt Rucksäcke, da kann man dort nur blind herumtasten, der Atmos 35 gehört nicht dazu.

Die Schultergurte bestehen aus ausgestanztem Schaum, überzogen mit Netznylon. Die groß dimensionierten gepolsterten Hüftflossen sind massiv, aber auch mit Netznylon bespannt.

Seitliche Kompressionsriemen sowie Befestigungsmöglichkeiten für Trekkingstöcke und eine Aufnahme für eine Trinkblase sind natürlich auch vorhanden. Dazu noch am unteren Ende des Packsacks zwei Riemen, um eine Isomatte aufzunehmen.

Osprey Atmos Test: In der Praxis

Was bei einem Rucksack zählt, ist das Trageverhalten unter Last. Das Tragegestell des Atmos, AirSpeed suspension genannt, drückt diesem Rucksack seinen Stempel auf. Es ist sehr steif und überträgt die Last damit gut auf das Becken. Dennoch flexibel genug, um sich nicht wie ein starres Korsett anzufühlen. Zu Fuß unterwegs eine nahezu perfekte Balance. Klettern gehen möchte man damit vielleicht nicht, aber sonst deckt der Atmos alles ab.

Der breite Hüftgurt nimmt alles an Last auf, was ihm das Gestell zumutet. Mit einer ovalen Aussparung an den gepolsterten Flossen versehen, passt er sich dem Träger gut an. Er könnte durchaus etwas länger sein, 5cm auf jeder Seite würden ihm gut stehen.

Osprey Atmos 35, Drahtgestell

Osprey Atmos 35, Drahtgestell

Das am unteren Ende so ausladende Drahtgestell ist mitverantwortlich für diese Lastübertragung. Optisch erst mal gewöhnungsbedürftig, sorgt es für einen guten Formschluß zwischen Packsack und Hüftgurt. Man fühlt sich vom Rucksack umschlungen, der Atmos 35 ist definitiv kein auf dem Rücken herumwackelnder Fremdkörper.

Der Nachteil dieses Sytems: Der Atmos ist völlig ungeeignet für Touren, bei denen es auf große Beweglichkeit im Oberkörper ankommt. Klettersteige z.B. sind wahrlich nicht das Terrain für diesen Rucksack. Da braucht es mehr Beweglichkeit zwischen Rücken und Hüfte, die kann der Atmos nicht liefern.

Bezüglich Belüftung macht sich der netzbezogene Rücken deutlich bemerkbar. Es ist dort schon merklich kühler als z.B. bei einem vollflächig anliegendem Rucksack wie dem Osprey Talon. Desgleichen bei den Schultergurten, die reichlichen Ausstanzungen machen sich angenehm bemerkbar. Der Hüftgurt kann da nicht mithalten, er ist halt massiv und großflächig dimensioniert. Dort hat Osprey den Schwerpunkt eben auf die Lastübertragung gelegt.

Osprey Atmos Test: Fazit

Sechs Monate lang war dieser Rucksack jetzt im Gebrauch, viel Licht gab es und wenig Schatten.

Die Lastübertragung funktioniert sehr gut, die Belüftung ebenso. Damit sind die beiden wichtigsten Punkte erst mal geklärt.

Osprey Atmos 35, Seitentasche

Osprey Atmos 35, Seitentasche

Je nach Statur des Trägers kann der Hüftgurt etwas kurz sein, das muß man selber ausprobieren. Dem Tester war er etwas knapp und trotzdem trug sich der Atmos sehr gut.

Bei den elastischen Außentaschen dagegen war nicht alles Gold. Die auf der Vorderseite ist Klasse. Perfekt geeignet für nasse Regenkleidung, die Brotzeit oder was sonst noch griffbereit sein muß. Die beiden seitlich angeordneten Außentaschen dagegen sitzen etwas zu hoch. Von oben läßt sich eine Trinkflasche kaum herausnehmen, geschweige denn wieder einsetzen, das geht nur mit der Öffnung nach vorne. Große Flaschen, z.B: 1L PET, stehen dementsprechend nach vorne heraus. Das war dann aber auch schon alles, was es bei der Handhabung zu kritisieren gab.

Eine Ergänzung noch zur maximalen Zuladung. Die war in der ersten Vorstellung auf outdoor-professionell mit ca. 10Kg angegeben worden. Nach Abschluß der ersten sechs Monate des Tragens läßt sich dieser Wert aber problemlos auf 12 Kg aufstocken. Das verdaut der Atmos 35 noch gut. Bei einem Eigengewicht von ca. 1190 gr ist das ein sehr guter Wert!

Osprey gelingt mit dem Atmos 35 der Spagat zwischen Komfort durch Belüftung und sehr guter Lastübertragung, das gelingt nicht jedem. Dieser Rucksack ist definitiv eine Empfehlung wert, es lohnt sich, ihn in die engere Wahl zu ziehen.

Pro

  • Geringes Eigengewicht
  • Hohe Zuladung
  • Gute Lastübertragung
  • Gute Belüftung
  • In drei Rückenlängen erhältlich

Contra

  • Das steife Tragegestell stört auf dem Fahrrad
  • Gepolsterte Hüftflossen könnten etwas länger sein

Einsatzbereich

  • Wandern

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Wichtige Daten

  • Preis: 139,95 EUR (UVP)
  • Material: Nylon
  • Gewicht: ca. 1190 gr./Gr. M/L

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