Endlich war es kalt genug, um diesen Winterstiefel richtig auszuprobieren. Bei dem, was Mitteleuropa im Winter so zu bieten hat. Da kam Freude auf.

Winterstiefel Keen Revel II

Winterstiefel Keen Revel II

Die konstruktiven Vorzüge des Revel wurden schon andernorts ausführlich abgehandelt, deshalb jetzt nur die Kurzfassung:

  • warmes Futter (200gr/m²) unter stabilem Oberleder,
  • zusätzlich eine wasserdicht/atmungsaktive Membran,
  • mehrschichtiger Sohlenaufbau für das Extra an Isolation,
  • geräumige Passform, die Füße werden nicht eingeengt.

Oder, um es ganz kurz zu machen, ein wirklich gut und sinnvoll konstruierter Winterstiefel, nicht nur zum Wandern.

Als wie warm so ein Stiefel empfunden wird, das hängt maßgeblich vom Nutzer ab. Der eigene Standard ist da ganz simpel: Richtig kalt ist es erst, wenn beim Einatmen die Nasenhaare gefrieren und „bitzeln“. Allerdings führte eine stundenlange MTB-Tour bei ebensolchem Wetter vor langer Zeit zu einem angefrorenen großen Zeh und entsprechender Kälteempfindlichkeit an den Füßen. So darf es gerne richtig warm sein an den Füßen. Je mehr, desto besser.

Des Autors bisher übliche Fußbekleidung umfasste im Winter ganz normale Wanderstiefel. Getragen mit dicken Wollsocken und Wollfilzeinlegesohlen, waren diese ausreichend warm, solange man gut in Bewegung war. Aber wehe, man hielt an. Dann wurden die Füße ganz schnell richtig kalt und es dauerte, sie wieder warm zu bekommen.

Keen Revel II, Sohlenaufbau; Grafik: Keen

Keen Revel II, Sohlenaufbau; Grafik: Keen

Mit dem Revel wurde alles anders. Von der ersten Minute an wirklich warme Füße. Selbst mit dünnen Socken hielten diese Stiefel bei Temperaturen unter Null gut warm. Richtig warm. Nicht dieses gerade-so-ausreichend-warm, sondern eben wirklich warm.

Z.B. wenn Hund und Herrchen an der „Spielstunde“ teilnahmen. Hund rannte herum und freute sich seines Lebens. Herrchen stand eine Stunde auf gefrorenem Boden und hatte endlich mal keine kalten Füße.

Erst bei länger andauernder Inaktivität änderte sich dies. Z.B. auf dem Motorrad bei unter 0°C. Niedrigen Temperaturen plus Fahrtwind hatte der Revel irgendwann nichts mehr entgegenzusetzen. Nach einer Stunde wurde es kühl um die Zehen. Bitte nicht missverstehen, es war immer noch tausendmal besser als in den gewohnten Wanderstiefeln, aber eben schon der persönliche Grenzbereich.
Über den Rest vom Revel muss man nicht viel erzählen. Die Sohle rollt weich ab, ist aber ausreichend torsionssteif für nicht zu schlechtes Gelände. Im Schnee griff die Sohle ganz gut, Unsicherheit kam nie auf.

Der Schaft ist fest und steif, er gibt mehr als ausreichend Halt. Einlaufen muss man so ein Paar Revel deswegen schon etwas, das unterscheidet sie von anderen Stiefeln von Keen. Das verwendete Leder wird weich und geschmeidig, passt sich dem Fuß an und folgt der natürlichen Abrollbewegung. Es gab wahrlich keine Klagen.

Keen Revel II

Keen Revel II

Der Keen Revel II ist ein wirklich guter Wanderstiefel für den Winter und leichtes Gelände. Und ein ebenso guter warmer Stiefel für jeden, der sich bei Kälte draussen aufhält. € 169,95 UVP (Männer) bzw. € 159,95 UVP (Frauen) sind wahrlich nicht zu viel für warme Füße.

Pro

  • Intelligent konstruiert
  • Warm
  • Geländegängig
  • Geräumig
  • Relativ leicht

Contra

  • Klobige Optik

Einsatzbereich

  • Winterwandern

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Wichtige Daten

  • Preis: 159,95-169,95 EUR (UVP)
  • Gewicht: ca. 1446gr/Gr.US 11,5/EU 45

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