Hanwag Canyon Wide

Hanwag Canyon Wide

„Leichte und sehr komfortable Wanderschuhe mit einer weich abrollenden Sohlenkonstruktion, für leichtere Treks oder lange Wanderungen mit weniger Gepäck..“, so definiert Hanwag seine Serie „Trek Light“. Der Canyon ist einer davon und es gibt ihn in einer Vielzahl von Passformen und Materialien.

Für den Test ausgewählt wurde der Hanwag Canyon Wide mit Lederfutter, er sollte in einem ein Jahr währenden Test zeigen, was er kann. Jetzt, nach acht Monaten, die erste Zwischenbilanz. Getragen wurde er eigentlich überall und immer.

  • Im Urlaub auf Mehrtagestouren,
  • an den Wochenenden im Mittelgebirge,
  • bei der Arbeit,
  • auf dem Hundeplatz,
  • im Reitstall,
  • bei der Gartenarbeit,
  • jedesmal, wenn ein fester und geländegängiger Schuh benötigt wurde.

Es gibt ja keinen Grund, so einen Schuh die meiste Zeit des Jahres im Schrank zu lassen, oder?

Hanwag Canyon Wide Test: Verarbeitung und Materialien

Wie alle Schuhe von Hanwag, so ist auch der Canyon mit einer Brandsohle versehen. Das hat den großen Vorteil, dass er neu besohlbar ist. Die Laufsohle, da geklebt, ist um einiges griffiger als von den sonst üblichen gespritzten Einwegsohlen gewohnt. Marktführer Vibram liefert sie.

Außen besteht der Canyon ganz aus Rindleder, leicht angerauht für die gängige Nubukoptik. Innen findet man ein besonderes Schmankerl, chromfrei gegerbtes Leder. TERRACARE LEDER nennt Hanwag diese zertifiziert CO2-neutral hergestellten Ledersorten.

Hanwag Canyon Wide Test: Passform

Hanwag Canyon Wide Absatz

Hanwag Canyon Wide, Absatz mit leichtem Verschleiß

Füße sind nicht genormt, jeder braucht seinen eigenen Schuh. Bei Hanwag findet man eine Vielzahl verschiedener Modelle mit zum Teil völlig unterschiedlichen Passformen. Leider versäumt es Hanwag, sich dazu zu äußern. Aber mit ein wenig Probieren kann man das ja ausgleichen. Für Wanderschuhe mit dem Einsatzbereich des Canyon hier nun der Führer zur perfekten Passform.

Bei einer gegebenen Größe:

  • Der Canyon ist sehr schmal, lang und spitz.
  • Der Canyon Wide ist ein gutes Stück breiter und höher in der Zehenbox.
  • Der Banks ist deutlich kürzer, mit stumpferer Spitze als der Canyon.
  • Der Performance Mid ist im Vorfuß deutlich geräumiger als der Banks.
  • Der Tingri dagegen ist ein Schuh für den wirklich breiten Fuß. Kein Hanwag bietet vorne mehr Platz.

Leichte Unterschiede gibt es bei diesen genannten Modellen noch in der Steifigkeit von Schaft und Sohle. Aber die verblassen gegenüber den Unterschieden in der Passform.

Hanwag Canyon Wide Test: Einsatzbereich

Durch die Brandsohle wird der Canyon beim Abrollen nie so weich sein wie z.B. ein Laufschuh. Aber das soll er auch nicht, denn sein Einsatzbereich ist ganz klar das Mittelgebirge und höher hinaus. Solange es einen erkennbaren Weg gibt, kann der trittsichere und erfahrene Wanderer mit einem solchen Schuh gut vorankommen. Ein gewisses Maß an Torsionssteifigkeit ist dafür vonnöten und der Canyon liefert es. Weich genug, um sich dem Untergrund anzupassen, steif genug um Halt zu geben. Auf harten, steinigen Wegen dämpft diese Sohle sehr viel besser als die eines Trekkingstiefels. Allerdings mit der Maßgabe, dass man nicht zu sehr beladen ist. Mit z.B. 15Kg Gepäck auf dem Rücken wäre letzterer deutlich sinnvoller.

Hanwag Canyon Wide Test: In der Praxis

Hanwag Canyon Wide

Hanwag Canyon Wide nach acht Monaten Gebrauch

Weitgehend unauffällig, so lassen sich die ersten acht Monate zusammenfassen. Und das ist schon ein sehr großes Lob, denn was könnte besser sein als ein Paar Schuhe, die man nicht spürt?

Komplett aus Leder gefertigt bedeutet, das der Canyon eingetragen werden muss. Das ist unvermeidbar, Leder braucht Zeit um sich an den Fuß anzupassen.

Etwas Pflege muss auch sein. Nach dem Tragen

  • Einlegesohlen raus,
  • Schnürsenkel lockern,
  • mit Zeitungspapier ausstopfen,

das ist ein Muss. Wenn Dreck am Leder klebt, mit Wasser und einer Bürste entfernen, gelegentlich einwachsen, fertig. Das ist wahrlich nicht zuviel, um viele Jahre Freude an seinen Wanderstiefeln zu haben.

Die nicht vorhandene Wasserdichtigkeit war kein Nachteil. Abseits von Sumpflandschaften und dem permanenten Waten durch knöcheltiefe Pfützen wurde der Verzicht auf eine wasserdichte Membran (und deren negativen Eigenschaften) nicht bedauert, die Füße waren immer schön trocken. Auch beim Wandern im Dauerregen war, dank gut gewachstem Leder und Gamaschen, kein Wassereinbruch zu verzeichnen.

Hanwag Canyon Wide Test: Fazit

Unter dem Strich hat der Canyon bis jetzt fast nur geglänzt. Außer ein paar Kratzern im Leder kein Verschleiß, alle Nähte sind intakt. Die Sohlen zeigen ganz leichten Verschleiß, nur an den Außenseiten der Absätze ist einiges runter. Letzteres ist aber dem eigenen Laufstil geschuldet, da steht die Vibramsohle noch sehr gut da.

Negativ aufgefallen ist nur das Fehlen des Fixierhakens an der Zunge des Canyon. Den hat Hanwag leider weggelassen, wie bei fast allen seiner leichten Schuhmodelle. Wenn man zu denen gehört, bei denen diese Zunge beim Laufen permanent zur Seite rutscht, ist das schon ärgerlich. Abgesehen davon gibt es aber einfach nichts zu kritisieren.

Die nasse und kalte Jahreszeit hat gerade erst begonnen, schaun mer mal wie der Hanwag Canyon Wide sich da schlagen wird. Mehr im nächsten Frühjahr.

Pro

  • traumhafter Tragekomfort durch Leder
  • Gut dämpfend
  • Ausreichend geländegängig für den Wanderer
  • Unauffällige Optik
  • Auch im Alltag gut einsetzbar

Contra

  • Nicht wasserdicht
  • Nichts für wegloses Gelände

Einsatzbereich

  • Wandern und Alltag

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Wichtige Daten

  • Preis: 189,95 EUR (UVP)
  • Material: Leder
  • Gewicht: 1420 gr./Paar/UK 10, EU 44,5

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