Seit April 2012 ist jetzt ein Paar Hanwag Canyon Mid im Dauertest. Dieser Vollleder-Stiefel aus der Serie „Trek Light“ hat viel mitgemacht, man sieht es ihm auch an. Am Ende ist er noch lange nicht.

Wieder nur eine Zwischenbilanz und kein Testabschluß. Denn dieses Paar Stiefel ist immer noch funktionstüchtig, wird immer noch getragen. Im April 2012 ging es los, im Dezember 2012 und im Januar 2015 wurde berichtet, da wird dies wohl auch nicht das letzte Mal sein.

Hanwag Kategorie Trek Light; Photo: Hanwag

Trek Light ist die Produktreihe von Hanwag für den, der es nicht so extrem mag. „Diese Schuhe fühlen sich wohl auf (Tages-)Wanderungen mit leichtem Gepäck. In dieser Kategorie legen wir besonders viel Wert auf Komfort, auch wenn die Tour abseits befestigter Wege führt“ (Quelle: Hanwag). Das bedeutet, mit so einem Paar kann man eigentlich (fast) alles machen. Mehrmals täglich mit dem Hund raus, ausgiebige Wanderungen im Mittelgebirge, Hüttentouren in den Bergen. Komfortabel und sicher unterwegs, so lässt es sich zusammenfassen.

Hanwag Canyon, Langzeittest

18 verschiedene Modelle für Männer und Frauen umfasst Trek Light mittlerweile, der Hanwag Canyon Mid ist schon lange dabei. Es gibt ihn mit Leder- und Gore-Tex-Futter, außen hat er immer Leder. In normaler („Canyon“) und breiter („Canyon Wide“) Passform ist er erhältlich, sowie in einer Variante für (breite) Problemfüße: „Alta Bunion“.

Wenn man das getestete Vollledermodell genauer unter die Lupe nimmt, erkennt man schon die Gebrauchsspuren. Aber eben keine Defekte.

• Der Schaft ist mittlerweile weich gelaufen, soviel Halt wie am Anfang gibt er dem Knöchel nicht mehr.
• Auch die Sohle ist weicher geworden, man spürt die Unebenheiten des Bodens deutlich.
• Der Absatz wurde zwischenzeitlich vom örtlichen Schuster erneuert, vorne ist noch alles original.
• Alle Nähte sind intakt.
• Die Fersenfutter sind intakt, obwohl unterschiedlichste Einlegesohlen benutzt wurden.
• Das Oberleder hat in den Gehfalten vorne ganz leichte Risse, sonst ist alles in Ordnung.

Verschleiß an der Sohle

Erneuerungsbedürftig sind die Schnürsenkel. Deren Endkappen sind ausgefranst, was für sich genommen kein Problem wäre. Der Hanwag Canyon Mid hat aber leider ganz enge Schnürösen, so dass die Senkel jetzt nach dem Putzen/Wachsen nicht mehr durchgefädelt werden können.

Langzeittest Hanwag Canyon Wide, Gebrauchsspuren und Modifikationen
Fersenfutter	Oberleder
Fixierhaken auf der Zunge	Zungenpolster

Modifikationen gab es im Laufe der Jahre einige. Auf die Zungen wurden Fixierhaken aufgenietet, um ein Verrutschen zu vermeiden. Innen Stücke Neopren aufgeklebt, um Druckstellen durch die Schnürsenkel zu vermeiden. Das war sozusagen die Feinabstimmung der Passform.

Einziges, wirkliches Problem mittlerweile, des Testers Füße sind im Laufe der Jahre größer geworden. Dieser Hanwag Canyon Mid in der Variante Wide passt jetzt nur noch mit ganz dünnen Socken. Weiterhin wurde das unterste Ösenpaar vom Schnüren ausgenommen, das bringt zusätzliche Millimeter. Wie gut, dass er damals mit reichlich „Luft“ vorne ausgewählt wurde.

Der „Nachfolger“ ist auch schon im Gebrauch, er heißt Alta Bunion. Mit seiner Passform speziell für Hallux valgus hat er deutlich mehr Platz im Vorfuß und ermöglicht eine Geradstellung der großen Zehe. Komfortmäßig eine Verbesserung gegenüber dem Hanwag Canyon Wide, aber dies hat seine Ursache in den Füßen, nicht den Stiefeln.

Es ist schon bemerkenswert, wie viele Jahre der Nutzung man aus so einem leichten Stiefel herausholen kann. Der Autor ist ein Schuhmörder, der normalerweise fast alles in kurzer Zeit klein kriegt. Ähnliche Stiefel anderer deutscher Markenhersteller haben teilweise kein Jahr gehalten, dann waren Fersenfutter zerstört oder die Dämpfungskeile in den Absätzen schief getreten. Der Hanwag Canyon Mid dagegen läuft und läuft. Gute Wanderstiefel sind nicht billig, der Canyon kostet € 189,95 (UVP) und ist jeden Cent wert.

Empfohlene Onlineshops

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• Hanwag Trek Light bei Bergfreunde.de

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Neuer Hanwag Alta Bunion und alter Canyon Wide