Gregory Fury 32

Gregory Fury 32; Photo: Gregory

Ein Rucksack ist dann gut, wenn nur soviel dran ist, wie gebraucht wird. Einen guten Rucksack wiegt nicht mehr als nötig. Ein guter Rucksack ist in vielen Varianten erhältlich, um möglichst vielen Personen zu passen. Der Gregory Fury ist ein solcher Rucksack.

Die neue Active Trail-Serie von Gregory besteht aus Rucksäcken, die genau diese Kriterien erfüllen. Fury für Männer, Freia für Frauen, erhältlich in jeweils vier verschiedenen Größen und die großen Modelle auch in je drei Rückenlängen.

Fury 40, Freia 38, 129,00 EUR
Fury 32, Freia 30, 119,00 EUR
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Fury 24, Freia 22, 89,90 EUR
Fury 16, Freia 14, 69,90 EUR

Im Test die 32L-Version des Fury in Rückenlänge M. Schon der Griff zur Waage zeigt, dass dieser Rucksack von Gregory mit einem Gewicht von ca. 935 gr (nominal 960 gr) etwas anders ist.

Gregory Fury, Schultergurte

Gregory Fury, Schultergurte

Das Tragesystem, Gregory nennt es Kinetic Flexible Transfer System (FTS), verfügt weder über eine starre Rückenplatte noch über irgendwelche Streben. Der Fury läßt sich problemlos zusammenrollen wie ein simpler Daypack. Das bedingt eine besondere Aufmerksamkeit beim Packen.

Schulter- und Hüftgurte sind „durchbrochen“, zwischen den äußeren Polsterstreifen liegt ein Streifen Meshnylon. Das beeinflusst den Tragekomfort sehr.

Der Packsack aus leichtem Nylon wird unten zu den Hüftgurten hin breiter, schmale Zickzackriemen komprimieren ihn. Natürlich gibt es auch die gregorytypische große Vortasche, die so praktisch ist für eine Brotzeit oder die nicht mehr benötigte Regenjacke. Dazu je eine innere und äußere Deckeltasche, ganz normal. Genauso wie die (groß dimensionierten!) Taschen auf dem Hüftgurt. Aber etwas ausgefallener, der Deckel öffnet sich in die andere Richtung als üblich.

Wie trägt sich der Fury?

Richtig gepackt sehr gut! Das ist das besondere Merkmal bei den Active Trail-Rucksäcken, sie erfordern Aufmerksamkeit beim Packen. Wer so eine Rucksack einfach vollstopft, kann es gleich sein lassen. Er hat dann einen prallen, runden Beutel auf dem Rücken.

Gregory Fury, zuammengerollt

Gregory Fury, zusammengerollt

Wichtig ist, diesen Rucksack sauber und überlegt zu packen. Nur der Inhalt gibt dem Fury die Form und den Tragekomfort.

  • GLeichmäßig und locker stopfen.
  • Nichts Hartes, Scharfkantiges am Rücken.
  • Nichts vorher in kleine, prall gestopfte Beutel packen.

Alles wird einzeln eingepackt. Was in Packbeutel muss, kommt in größere Beutel als nötig. Nur mit vielen, kleinen, weichen Teilen läßt sich dieser Rucksack gut packen und tragen.
Dementsprechend ist auch die Wahl des Rucksackvolumens essentiell. Idealerweise ist ein Active Trail Rucksack deutlich größer als nötig. Wer also z.B. weiß, dass er 32L Volumen braucht, nimmt den 40er. Das ist ganz wichtig, prall gefüllt trägt sich dieser Rucksack deutlich schlechter. Bei der Auswahl an Größen ist eine dementsprechende Selektion problemlos möglich. Das Eigengewicht ändert sich dadurch auch nur minimal, bei gegebener Rückenlänge sind es beim genannten Beispiel gerade mal ca. 50 gr.

Ist der Fury dann – korrekt gepackt – erst mal auf dem Rücken, gibt es kaum etwas zu meckern. Die Schultergurte passen sich richtig gut dem Körper und den Bewegungen an. Der Streifen aus Nylonmesh macht sie komprimierbar bei ausholenden Armbewegungen, die seitlichen Polsterstreifen geben Halt, verteilen die Last gleichmäßig. Man merkt auch die Einsätze aus Netznylon, es wird deutlich weniger warm unter den Gurten.

Gregory Fury, Kinetic FTS Tragesystem

Gregory Fury, Kinetic FTS Tragesystem

Auch am flächig aufliegenden Rücken ist ein breiter Streifen Netznylon integriert, verglichen mit anderen Rucksäcken ist der Rücken des Fury nicht so warm und schweißtreibend. Wer schon mal die „Heizwirkung“ eines einfacheren Rucksacks erlebt hat, weiß, was gemeint ist.

Bezüglich der Lastverteilung könnte für den Hüftgurt Gleiches gelten wie für die Schultergurte. Wenn, ja wenn Gregory ihm etwas längere gepolsterte Flossen spendiert hätte. So hatte bei der getesteten Größe M schon ein Tester mit Konfektionsgröße 52 keine Polsterung mehr vorne auf den Beckenschaufeln. Also genau da, wo eine gute Polsterung so angenehm und sinnvoll wäre. Das ist übrigens quer durch alle Rucksackmarken ein beständiges Problem, 5cm mehr auf jeder Seite und schon würde es besser passen.

Und tragen lässt sich der Gregory wirklich gut. Er macht alle Bewegungen mit, die Last verteilt sich gut auf den Körper. Ob auf dem MTB, im Klettersteig oder auf dem Jakobsweg, der Fury passt.

Allerdings sollte man bei der maximalen Zuladung zurückhaltend sein. Mit ca. 8 Kg ist das Tragesystem schon ausgereizt, wird es beständig mehr, sollte vielleicht ein anderer Rucksack her. Gregory gibt etwas mehr an, aber man sollte es auf Dauer nicht übertreiben. Active Trail bedeutet geringe Lasten und so verhält sich der Fury auch.

Die Besonderheit des „verkehrt“ zu öffnenden Deckelfachs verdient einen eigenen Absatz. Sagen wir mal so, es ist gewöhnungsbedürftig und hat keine Nachteile. Aber einen großen Vorteil. Bei nicht prall gefülltem Rucksack kann sehr viel mehr Kopffreiheit durch einen kleinen Trick erlangen. Und Kopffreiheit ist auf dem Rad oder beim Klettern essentiell.

  • Das leere Deckelfach wird in die Vortasche gestopft.
  • Der obere Teil des Hauptfaches wird dann zusammengerollt.
  • Statt des Kompressionsriemens für das Hauptfach wird derjenige der Vortasche benutzt.

Ein erheblich reduziertes Volumen im obersten Viertel des Rucksacks ist das Ergebnis. Kopffreiheit pur!

Mehr Kopffreiheit beim Gregory Fury
Gregory Fury, Deckelfach öffnet nach vorneGregory Fury, Deckelfach in der VortascheGregory Fury, mehr Kopffreiheit
Deckelfach öffnet nach vorneDeckelfach in der VortascheMehr Kopffreiheit

Gregory Fury 32, Fazit

Wenn man den Fury – und damit auch jeden anderen Rucksack aus der Active Trail Serie- richtig zu nehmen weiß, dann ist er exzellent.

Überlegtes und intelligentes Packen ist die Voraussetzung für angenehmes Tragen. Der Fury passt sich dem Körper an und macht jede Bewegung mit. Für Wandern, Klettern und Radfahren ist er gleichermaßen geeignet. Die Schultergurte sind komfortabel in der Lastübertragung und gleichzeitig flexibel. Der Hüftgurt dürfte in den Flossen gerne etwas länger sein, dann wäre er noch besser.

Das war eins der Testprodukte, an die man sich schnell gewöhnt! Für Packgewichte bis ca. 8 kg ist der Gregory Fury allemal eine deutliche Empfehlung wert.

Pro

  • Leicht
  • Flexibel
  • Komfortabel

Contra

  • Muss überlegt gepackt werden
  • Bei 8 kg ist Schluß

Einsatzbereich

  • Leicht und unbeengt unterwegs

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Wichtige Daten

  • Preis: 119,00 EUR (UVP)
  • Material: Nylon
  • Gewicht: ca. 935 gr./Gr. M

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