Fußblasen behandeln: Blasen an den Füßen mag keiner und wenn eine erst mal da ist, will man sie nur möglichst schnell wieder loswerden. Tipps & Tricks, wie man trotz einer Blase noch einigermaßen beschwerdefrei unterwegs sein kann.

Drei Ziele hat man vor Augen, wenn es gilt eine (beginnende) Blase zu versorgen.

  • Frühzeitig Schlimmeres verhindern.
  • Beschwerdefrei weiterlaufen zu können.
  • Infektonen verhindern.

Durch Gehfalte abgeschrubbte Haut

Fußblasen behandeln: Reibung vermeiden

Das obere Bild zeigt eine durch die Gehfalte eines Wanderstiefels verursachte große Blase auf dem Großzehengrundgelenk, die Haut wurde dann beim weiteren Wandern abgefetzt.

Auf dem unteren Bild sieht man die nach 60Km innerhalb eines 100Km-Laufes erstmals behandelte offene Wunde, die sich bereits wenige Kilometer nach dem Start als „heiße Stelle“ erstmals bemerkbar gemacht hatte (www.schlusslaeufer.de).

Offene Ferse nach 60 Km mit unversorgter Blase. Photo: www.schlusslaeufer.de

Offene Ferse nach 60 Km mit unversorgter Blase. Photo: www.schlusslaeufer.de

Infolge dieser Reibung entstehen Hohlräume zwischen den verschiedenen Schichten der Haut und diese füllen sich mit einer durchsichtigen Flüssigkeit oder Blut. Sinn und Zweck dieser Flüssigkeitseinlagerung ist es, die tiefer liegenden Hautschichten vor übermäßiger Wärme und Druck zu schützen. Die so abgehobene Haut ist mechanisch kaum belastbar und wird auch sehr schnell abgerieben, wenn man sie nicht schützt.

Verschiedene Faktoren begünstigen die Entstehung von Blasen.

  • Übermäßige Reibung aufgrund schlecht passender Schuhe oder Falten/Nähten in den Socken.
  • Andauernder Kontakt mit Feuchtigkeit (Schweiß, Wasser) macht die Haut weich und empfindlich.
  • Hitzeeinwirkung auf die Haut aufgrund hoher Außentemperturen oder zu gut isolierender bzw. schlecht belüfteter Schuhe.

Fußblasen behandeln: So früh wie möglich

Eine Blase und ihre unangenehmen Konsequenzen bekämpft man am wirksamsten, indem man so früh wie möglich korrigierend eingreift. Es kann nicht genug betont werden, dass nur dann schnelle Abhilfe möglich ist, wenn nicht gewartet wird bis es zu spät ist!

Normalerweise kündigt sich eine beginnende Blase durch ein eng lokalisiertes Hitzegefühl an, lange bevor es zu Flüssigkeitseinlagerungen kommt. Jetzt ist der beste Zeitpunkt zur Versorgung. Je früher, desto besser. Es ist wenig sinnvoll, dann doch noch weiterzulaufen und beginnenden Schmerz zu ignorieren, denn beser wird es nicht. Also anhalten, Socken runter, nachsehen und dann handeln.

Das offensichtliche Ursachen wie eine Falte im Socken oder Sand im Schuh beseitigt werden, ist selbstverständlich. Dafür braucht niemand eine Anleitung. Aber wenn das Hitzgefühl erst mal da ist und sich bei Begutachtung eine lokale Rötung erkennen läßt, hilft eines immer zuverlässig: Abkleben. Und da gibt es einiges zu beachten und jede Menge Hilfsmittel.

Hilfsmittel zur Blasenversorgung

Hilfsmittel zur Blasenversorgung

Fußblasen behandeln mit Rollenpflaster

Dazu braucht man (noch) nicht spezielle Blasenpflaster, sondern nur einen Streifen Rollenpflaster, z.B. Leukoplast. Faltenfrei und großzügig aufgetragen verhindert dieses die Reibung auf der Haut, reduziert so den Schmerz und verzögert die weitere Entwicklung zum Schlechten.

Rollenpflaster zur Blasenprophylaxe
Leukoplast zur Blasenprophylaxe-2Leukoplast auf Filmspule
Leukoplast zur BlasenprophylaxeLeukoplast auf Filmspule

Dieser Streifen bleibt dann, wenn nötig, bis zum Ende der Tour auf der Haut. Wichtig betreff des Zeitpunktes seiner Entfernung vor allem auf Mehrtagestouren ist, ob sich bereits etwas Flüssigkeit unter der Haut gesammelt hat oder nicht. Im ersteren Fall, so man nicht gleich ein spezielles Blasenpflaster verwendet hat, muss das Leukoplast zwingend auf der Haut verbleiben! Löst man es ab, zieht man auch gleich die ganze abgehobene Haut mit herunter und das rohe Fleisch liegt frei. Dies sollte tunlichst vermieden werden, denn erstes schmerzt es dann noch viel mehr und zweitens ist diese geschlossene Haut noch der beste Schutz vor einer eventuellen Infektion.

Wenn es nur darum ging, einen „heißen Fleck“ zu versorgen und die Haut noch nicht wirklich geschädigt war, kann man Rollenpflaster problemlos verwenden. Natürlich auch allabendlich entfernen und die strapazierte Haut über Nacht ablüften lassen.

Bevor es die speziellen Blasenpflaster überhaupt gab, war Rollenpflaster ein probates Mittel zur Blasenversorgung. Auch jetzt kann man es noch gut als Ergänzung nutzen, wie oben angemerkt. Außerdem ist es gut geeignet, um ein spezielles Blasenpflaster besser zu fixieren. Denn diese neigen leider des öfteren zum Abrollen, z.B. an der Ferse.

Ein probates Mittel, um nicht die viel zu große Packung Rollenpflaster mitzuschleppen, ist ein zweckentfremdeter Kleinbildfilm. Mit einer Zange die Deckel abziehen, den Filmrest vom Spulenkern entfernen und dann eine Länge Pflaster draufwickeln. Fertig ist die Kleinpackung für unterwegs!.

Fußblasen behandeln mit speziellem Blasenpflaster

Anmerkung. Es ist sinnvoll, nach dem Kauf von Pflastern und vor der ersten Anwendung unterwegs auszuprobieren, ob die eigene Haut darauf allergisch reagiert. Falls ja und nicht vorher erkannt, hat man bestenfalls mit tagelangem Juckreiz zu rechnen, schlimmstenfalls mit lokalen Entzündungen der Haut. Dies gilt für jede Sorte Pflaster, auch die speziellen Blasenpflaster.

Blasenpflaster sind eine Wohltat am blasengeschädigten Fuß und unterwegs mehr als ihr Geld wert. Auch wenn der Anschaffungspreis zunächst hoch erscheint, so möchte man sie im Ernstfall denn doch nicht missen. Sie gehören, zusammen mit dem Rollenpflaster, zur Grundausstattung eines jeden Wanderers.

Der große Vorteil der speziellen Blasenpflaster gegenüber normalem Rollenpflaster ist deren bessere Verträglichkeit auf der Haut und erheblich angenehmeres Verhalten auf einer offenen Wunde. Spezielles Hydrokolloid auf der Innenseite nimmt Wundflüssigkeit auf und polstert die verletzte Stelle ab. Das sorgt für Erleichterung! Auch diese Pflaster verbleiben für die gesamte Tour auf der Blase.

Kleine Auswahl an Blasenpflastern
Blasenpflaster, verschiedene FormenBlasenpflaster, Auswahl an Herstellern
Einige FormenEinige Hersteller

Es gibt diese Blasenpflaster von vielen Firmen, z.B. Compeed und Scholl, zudem in unzähligen Varianten. Klein und groß, ganz spezielle für zwischen den Zehen oder auf der Fußsohle und extra große für die Ferse. Wer viel wandert und zu Blasen neigt, sollte da mal etwas experimentieren. Denn Unterschiede in Form, Größe und Handhabung sind schon vorhanden, da sollte jeder selber vor der Tour und vor der Blase ausprobieren, was er benötigen könnte.

Blasenpflaster, schlecht geklebt

Blasenpflaster, schlecht geklebt

Beim Aufbringen gilt es, einiges zu beachten.

  • Die Haut sollte sauber und trocken sein, dann klebt es besser. Also erst mal den Fuß ablüften lassen.
  • Die Haut sollte an der zu beklebenden Stelle straff gespannt sein, sonst wird das Pflaster beim Weiterlaufen nicht lange halten. Blasenpflaster sind zwar leicht elastisch, aber dies dient eher dem faltenfreien Aufbringen.
  • Faltenfrei muss das Pflaster sitzen.
  • Man hat nur einen Versuch, abziehen und ein zweites Mal aufkleben funktioniert nicht. Das Pflaster wird nicht mehr richtig halten.

Auch wenn es wie Verschwendung erscheint, so ist es doch sinnvoll dies mal zu üben. Z.B. im Zusammenhang mit der o.g. Prüfung betreffs Pflasterunverträglichkeit.

Neben der richtigen Art und Weise, eine Blase zu verpflastern gibt es auch noch einiges anderes zu beachten, z.B. die Desinfektion einer offenen Blase oder die sinnvolle Säuberung und Entfettung der Haut vor der Aufbringung eines Pflasters. Auch das korrekte Aufstechen einer Blase erfordert etwas Vorbereitung und geeignetes Material.

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