Eine winddichte Jacke, ein dazu passender Fleece und eine effiziente, PFC-freie Imprägnierung. Fertig ist der universelle, komfortable Wetterschutz. Nikwax Windproof nennt Paramo dieses System. Die Imprägnierung ein wesentlicher Bestandteil davon.

Test Paramo Nikwax Windproof, erste Eindrücke
Test Paramo Nikwax Windproof: Zwei Schichten

Test Paramo Nikwax Windproof: Das System stellt sich vor

Nikwax Windproof, das sind verschiedene, miteinander kombinierbare Kleidungsstücke und die Imprägnierung. Einerseits sieben winddichte Jacken und Smocks aus Nikwax Windproof Mikrofaser.Andererseits sechs Jacken und Pullover aus Nikwax Fleece. Einige sind in Schnitt und Ausstattung aufeinander abgestimmt, sodass sie sich gut kombinieren lassen. Es ist die Kombination von Windjacke und Fleece, um die es hier geht. Dazu die Pflegemittel von Nikwax: Tech Wash und TX.Direct Wash-In, sie sind unerlässlich für die Funktion.

Paramo sagt, dass diese Kombination „… einen warmen, wasserfesten Wetterschutz für kühlere, nasse Verhältnisse [bietet] … Kombiniert mit Nikwax Windproof Material bildet Nikwax Fleece ein Gewebesystem, das eine ähnliche Funktion bietet wie Nikwax Analogy: Leistungsstarker Regenschutz und überlegenen Feuchtigkeitstransport, ohne PFCs.“

Nikwax Analogy hatten wir schon in der Mache: Eine hervorragende wind-, wetter- und regenfeste Jacke. Bei Schlechtwetter und Kälte toll, aber schwer und warm. Entsprechend nicht ganzjährig nutzbar. Dagegen soll Paramo Nikwax Windproof vor Regen schützen und nicht so warm sein. Schaun mer mal.

Paramo Nikwax Windproof Test: Jacken Auswahl

Test Paramo Nikwax Windproof: Die Windjacke

Teil 1 des Systems, die Windjacke. Feste, dicht gewebte Mikrofaser, das Nikwax Windproof, ist das Ausgangsmaterial. Von substantieller Dicke. Mechanisch belastbar, winddicht und imprägnierbar.

Hochwertige Windjacken/Windshirts sind meist möglichst klein verpackbar und leicht. Dieser Minimalismus, den Paramo übrigens nicht mitmacht, hat Vorteile und Nachteile.

Möglichst dünne Stoffe bedeuten reduzierte Stabilität und schlechte Imprägnierbarkeit. Wo nicht viel ist, kann man auch nicht richtig imprägnieren. Natürlich verfügen die guten Produkte alle über eine DWR-Imprägnierung. Aber DWR = PFC = nicht bei Paramo.

Auch schlecht, die geringere Winddichtigkeit bei zu dünnen Stoffen. Es pfeift eben durch. Die Lösung für dieses Problem heißt Kalandrierung: Mittels Heißluft wird eine Seite des Stoffes ganz leicht angeschmolzen. Das verbessert die Winddichtigkeit und erhöht die Stabilität. Leider reduziert es aber auch die Dampfdurchlässigkeit. Vom Körper produzierte Feuchtigkeit wird nicht mehr so gut abgeführt. Die Konsequenz, es wird schön feucht im leichten Hightechteil. Auch nicht toll und bei Paramo nicht vorzufinden, weil mit dem Konzept nicht vereinbar.

Test Paramo Nikwax Windproof: Feste, stabile Mikrofaser

Test Paramo Nikwax Windproof: Der Fleece

Teil 2, ein Fleece. Der von Paramo verwendete Nikwax Fleece ist dünn, sehr dünn, wintertaugliche Unterwäsche ist von einer solchen Stärke. Allerdings dann mit hydrophilen Eigenschaften: Das Gewebe nimmt die Feuchtigkeit auf, um sie dann vom Körper weg zu transportieren. Anders bei Paramo.

Der Nikwax Fleece ist glatt und eng gewebt. Im fehlt das pelzige, flauschige wie man es sonst kennt. Was man beim Auspacken sofort bemerkt, dieser Fleece ist stark imprägniert. Wie schon erwähnt, die entsprechende (PFC-freie) Nikwax-Imprägnierung ist Bestandteil dieses Bekleidungssystems von Paramo.

Nun gilt für jeden Fleecestoff, dass dieser von Haus aus hydrophob, also Wasser abweisend ist. Wasser lagert sich nur zwischen den Fasern ab. Trotzdem lässt sich auch bei Fleece diese Eigenschaft noch steigern, eben durch eine effiziente Imprägnierung.

Test Nikwax Polar Proof. Fleece imprägnieren.

Das wurde mit Nikwax Polar Proof selber ausprobiert und es funktioniert: Der imprägnierte Fleece nimmt deutlich weniger Wasser auf, bleibt im Gebrauch länger trocken. Er saugt sich nicht so voll, man fühlt sich wohler darin und nur das zählt.

Test Paramo Nikwax Windproof: Fester, glatter Fleece

Test Paramo Nikwax Windproof: Die Imprägnierung

Wie schon erwähnt, die Imprägnierung ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Systems. Nikwax war hier schon oft Thema, deshalb nur ein kurzer Abstecher.

Grundsätzliches zuerst: Kein PFC bei Nikwax. Nikwax, und damit Paramo, haben nie mit PFC gearbeitet und werden es auch nie. Der Rest der Outdoorindustrie redet von seiner Unverzichtbarkeit. Beharrt auf der Notwendigkeit einer DWR-Imprägnierung. Bei Paramo ist das nicht so.

Die Auswahl an Pflegemitteln ist bei Nikwax sehr groß. Bei den wetterfesten Bekleidungssystemen, sei es jetzt Nikwax Analogy oder Nikwax Windproof, ist es ganz einfach: Nikwax Tech Wash für den Waschgang und Nikwax TX.Direct Wash-In für die Imprägnierung. Bei beiden Nikwax-Teilen, Windjacke und Fleece wird dies empfohlen.

Das vereinfacht das Ganze natürlich erheblich. Ein Waschgang, ein Imprägniergang, fertig. Aufwendig ist es natürlich trotzdem, keine Frage. Alle Kleidung im Haushalt zusammen in die Maschine, Waschpulver drüber und fertig wäre bequemer. Dann braucht man sich aber auch nicht zu wundern, wenn die Funktionsbekleidung nicht richtig funktioniert. Das gilt für dieses Bekleidungssystem von Nikwax ebenso wie für eine konventionelle Hardshell mit Membran und DWR. Normale Waschmittel reduzieren die Funktion, fertig. Also wenn schon, dann richtig.

Test Paramo Nikwax Windproof: Immer mit Nikwax waschen
Test Paramo Nikwax Windproof: Immer mit Nikwax imprägnieren

Test Paramo Nikwax Windproof: Bentu

Für den Test ausgewählt wurde die Kombination aus Bentu Windjacke und Fleece. Eine von mehreren Möglichkeiten im Sortiment von Paramo. Die Vorzüge dieser Jacken: Vorne durchgehende Reißverschlüsse bei beiden. Der Schnitt von Bentu ist eher locker und weit, dies ist die persönliche Präferenz. Andere Modelle in der Nikwax Windproof-Linie, z.B. Enduro, sind deutlich schlanker geschnitten.Aber selbst diese knapper geschnittenen Jacken sind vergleichsweise lang und geräumig. Da passt problemlos was Dickes drunter und untenrum ist man auch geschützt.

Dazu ist Bentu die einzige Nikwax Windproof Jacke, die in Kapuze und Schultern zusätzlich mit dem aus Nikwax Analogy bekannten Pump Liner ausgestattet ist. In der Version „light“, d.h. ca. 20 % leichter als gewohnt. Ansonsten entspricht sie den anderen Windproof-Modellen.

Von Material und Verarbeitung her machen beide Jacken einen guten Eindruck, alles ist solide ausgeführt. Die Kapuze z.B. verfügt über einen drahtverstärktem Schirm und ist groß genug für eine warme Mütze. Kopf und Gesicht werden so gut wie möglich geschützt, das findet man sonst nur bei Hardshell für den alpinen Gebrauch. Die Briten spendieren dies auch einer vergleichsweise simplen Windjacke.

Test Paramo Nikwax Windproof, Pump Liner light

Test Paramo Nikwax Windproof: Erste Eindrücke

Nur „Erste Eindrücke“, mehr ging nicht in der bisher zur Verfügung stehenden Zeit. Vor allem das Wetter hat nicht mitgespielt, es war einfach nicht schlecht genug. Kälte und Regen gab es nur tageweise, so lässt sich bezüglich der von Paramo behaupteten Wetterfestigkeit noch nicht so viel sagen.

Zum Thema winddicht und Wasser abweisend konnten beide Bentu bisher leider nichts Wesentliches beitragen. Bentu kam ganztägig zum Einsatz, bei einem Tagesgang der Temperaturen von +1°C bis +18°C. Morgens früh raus mit allen Lagen, über Tag wurde es dann weniger. Zu Fuß im Wald, auf dem Fahrrad zur Arbeit. Ob kalter Wind oder leichter Nieselregen, alles wurde weggesteckt. Nur Dauerregen, der war halt rar.

Es gibt trotzdem Erfahrungen mit Nikwax Windproof. Sei vier Jahren ist ein Paramo Fuera Windproof Smock im Einsatz. Bis jetzt ohne jeden Verschleiß, mit mittlerweile reduzierter wasserabweisender Wirkung. Hat er anfangs noch platterndem Regen längere Zeit widerstanden, so ist dies mittlerweile nicht mehr so. Die Pflege wurde leider etwas vernachlässigt. Selten gewaschen und noch seltener imprägniert, da kommt dann auch der Nieselregen schnell durch.

Bei den Bentu wird dies anders, regelmäßige Wäsche und Imprägnierung gehören dann zum Programm. Schließlich soll auch die Kombination von Mikrofaser außen und imprägniertem Fleece innen zeigen, ob sie zusätzlich Schutz vor Regen bietet. Aber das dauert noch.

Test Paramo Nikwax Windproof, ein Fazit

Nun ist eines jetzt schon klar, dies ist keine wasserdichte Regenjacke. Das Nikwax Windproof-Konzept ist nicht darauf ausgelegt, die maximale Wasserdichtheit einer Regenjacke zu erreichen. Es geht um die Balance zwischen Tragekomfort durch guten Feuchtigkeitstransport und Wind- und Wetterfestigkeit. Unterhalb des Levels, ab dem eine völlig wasserdichte Jacke benötigt wird. Deren Nachteile so lange wie möglich vermeiden, das ist die Idee von Nikwax Windproof.

Sie funktioniert auch bezüglich des Tragekomforts, das lässt sich jetzt schon definitiv feststellen:
Der Feuchtigkeitstransport von innen nach außen ist bei Paramo Nikwax Windproof plus Fleece richtig gut.
Alles weitere dann in den nächsten Monaten.

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