Norwegen, Merinowolle, Aclima: Seit 1939 ist Aclima als Textilhersteller aktiv. Wolle war von Anfang an dabei und ist jetzt auch Gegenstand des Tests. Ein T-Shirt aus feinster Merinowolle, das so manchen Konkurrenten alt aussehen lässt.

Test Aclima Lightwool T-Shirt

Test Aclima Lightwool: Merinowolle vom Feinsten

Merinowolle ist nicht per se fein und hautschmeichelnd. Ob sie kratzt oder nicht hängt von mehreren Faktoren ab. Zum Beispiel der individuellen Veranlagung des Trägers, manche Leute haben halt eine empfindliche Haut. Von zentraler Bedeutung ist allerdings ein Faktor, der gerne ignoriert wird. Nämlich die Faserstärke. Bei Merinowolle schwankt sie zwischen 15 und 25 Mikron. Sie ist umso feiner und angenehmer zu tragen, je kleiner diese Zahl ist. Am oberen Ende ist der Unterschied zu normaler Wolle nur noch marginal, zumindest für empfindliche Personen. Richtig angenehm wird es da erst unterhalb von 20 Mikron, dann fühlt sich die Merinowolle wirklich als solche an.

Bei Aclima beträgt die Faserstärke nur 17,5 Mikron. Da liegen Welten dazwischen. Dazu noch eine feine Webart und schön gezogene Flachnähte. Das Aclima Lightwool T-Shirt trug sich vom ersten Tag an gut.

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Test Aclima Lightwool: Auf der Haut, in der Praxis

Die Passform zuerst. Das getestete T-Shirt hat lt. Hersteller einen „tight fit“. Im Gegensatz zum T-Shirt Classic, welches lockerer geschnitten sein soll. Aber Aclima fällt eher groß aus. Für knalleng darf man also gerne eine kleinere Größe wählen.

Dieses Shirt fällt schön lang aus. Es ist lang genug, dass es nicht aus der Hose rutscht, wenn man sich etwas exzessiver bewegt. Auch lang genug, um den Streifen nackte Haut über dem Hosenrand zu vermeiden, der bei vielen anderen Herstellern eingeplant zu sein scheint. Anders gesagt, Aclima geizt nicht mit dem Stoff, sondern legt einen richtig funktionalen Schnitt hin. Wieso sind es eigentlich immer wieder die skandinavischen Hersteller, die auf so etwas selbstverständliches Wert legen?

Auffällig sind am Aclima Lightwool T-Shirt die vielen Nähte. Aber nur optisch, denn beim Tragen sind sie nicht spürbar. Kein Scheuern an irgendeiner Stelle, keine Probleme beim Tragen eines Rucksacks. Alles im grünen Bereich.

Die Materialstärke ist der Bezeichnung entsprechend auf eher sommerliche Temperaturen ausgelegt. 140 gr./m² ist schön leicht, aber dennoch universell zu tragen. Zum Einsatz kam das Lightwool T-Shirt in den letzten Wochen bei Temperaturen knapp über Null bis hin zu 25 Celsius. Der übliche Tagesgang der Temperaturen im Frühling eben. Immer war es angenehm auf der Haut, ob kalt oder war. Die notwendige leichte, wohlige Wärme spendete es, war aber auch bei höheren Temperaturen angenehm Temperatur ausgleichend. Dies ist der Vorteil der leichten Stoffe, außerhalb des Winters braucht man (fast) nichts anderes als Baselayer.

Test Aclima Lightwool: 17,5 Mikron, feiner geht kaum

Test Aclima Lightwool: Ein Fazit

In Kurzform: Das Lightwool T-Shirt von Aclima ist genau so, wie ein funktionales Unterhemd aus Merinowolle sein sollte. Ist das nicht schön, wenn alles in sich stimmig ist? Aber im Ernst, Aclima holt alles aus dem Material Merinowolle raus, was möglich ist.

Sie nehmen eine wirklich feine Merinowolle, wenn schon, denn schon. Dass diese Wolle ohne Mulesing gewonnen wird, ist selbstverständlich. Mit den verarbeiteten 17,5 Mikron nutzt Aclima die Möglichkeiten voll aus. Der Unterschied im Tragekomfort zu Konkurrenzprodukten aus gröberen Fasern ist spürbar. Dies und die feine Webart kann für empfindliche Personen den Unterschied ausmachen. Für jeden anderen ist es einfach nur toll. Feiner ist eben besser auf der Haut.

In den Wochen des Tragens ist das T-Shirt diesbezüglich auch noch besser geworden. Häufiges Tragen und Waschen (Tip: Immer auf links drehen) hat den Stoff flauschiger werden lassen. Weiter verändern wird sich die Oberfläche früher oder später auch. Eine leichte Knötchenbildung („Pilling“) ist bei feiner Merinowolle unvermeidlich und auch unerheblich für die Funktion. Das Aclima Lightwool trägt sich fantastisch, da darf sich auch ein wenig die Optik verändern.

Richtig Laune macht der funktionale Schnitt. Schön lang und eine große Größe ist auch groß, das ist längst nicht mehr selbstverständlich. Den Trend zur Miniaturisierung der Schnitte hat Aclima nicht mitgemacht. Praxisgerecht eben.

Lightwool von Aclima ist ganz oben angesiedelt, da greift man nicht daneben. Egal, welches Modell man wählt, Shorts oder Hemd, Kurz- und Langarm, es lohnt sich. Das getestete T-Shirt kostet € 59,95 (UVP).

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